Zero Day in Web-Verschlüsselung mit weitreichenden Folgen
Die Sicherheitsforscher Marsh Ray und Steve Dispensa haben das Leck in TLS (Transport Layer Security) entdeckt und bekannt gemacht. Auch der TLS-Vorläufer SSL (Secure Sockets Layer) ist von einem vergleichbaren Fehler betroffen. Händler und Banken verwenden diese Protokolle häufig, um ihre Transaktionen über das Netz abzusichern.
Über das Leck kann ein Angreifer in eine Session eindringen und diese übernehmen. Der Fehler liege in einer Authentifizierungslücke. Bei der Verschlüsselung gibt es eine Reihe von Kommunikationen zwischen Server und Client. Und in einem Fall wird der so genannte Handshake unterbrochen. An dieser Stelle können Hacker eingreifen und den Datenstrom übernehmen. Dadurch ist auch eine so genannte Man-in-the-Middle-Attacke bei Https, einer Kombination aus http und TLS, möglich.
Es dürfte indes nicht einfach werden, den Fehler zu beheben, schließlich liegt der in der Funktionsweise des Protokolls selbst. Ray und Dispensa haben das Leck bereits im August entdeckt und inzwischen verschiedene Organisationen, wie zum Beispiel das Industry Consortium for the Advancement of Security on the Internet (Icasi) oder die Internet Engineering Task Force (IETF), darüber in Kenntnis gesetzt.
Ende September haben sich nun die verschiedenen Gruppen zu dem Projekt Mogul zusammengeschlossen, mit dem Ziel, eine Lösung für das Problem zu erarbeiten. Ray ist jedoch, wie er in seinem Blog zu dem Problem mitteilt, zuversichtlich, dass schon bald ein Vorschlag formuliert werden könnte. Ray und Dispensa sind am Mittwoch mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit getreten.