Herausforderung Mobile Unified Communications
IT-Manager von heute haben es mit wenigstens zwei Kommunikationsdiensten zu tun: ein mobiles System, das von einem Service Provider betrieben wird, und ein Unternehmenssystem, das üblicherweise inhouse verwaltet wird. Das wirft die Frage nach Richtlinien auf, die zum Beispiel Rufdatenaufzeichnung, Anrufmonitoring oder Einzelgesprächsnachweise zum Gegenstand haben.
Für die meisten Menschen ist das Mobiltelefon nichts weiter als ein Hilfsmittel, um Anrufe zu tätigen oder zu empfangen. Smartphones – wie iPhone, BlackBerry oder andere, auf Windows Mobile basierende Geräte – verfügen über zusätzliche Funktionen wie mobiles Messaging und Kalendersynchronisation. Dennoch können Nutzer damit nicht in gleichem Maße auf Kommunikationsdienste zugreifen, wie dies mit Festnetztelefonen an ihrem Arbeitsplatz möglich ist. Mobiltelefone werden in der Tat außerhalb der Firmentelefonanlage oder des firmeneigenen Telefondienstes betrieben.
Mobile Nutzer müssen zahlreiche Unannehmlichkeiten ertragen, unter anderem die Abhängigkeit von zwei verschiedenen Telefonen (Festnetz- und Mobiltelefon), zwei Telefonnummern, zwei Mailboxen und zwei Telefonverzeichnisse. Geht in Abwesenheit des Empfängers ein Anruf auf seinem Festnetztelefon ein, ist das Resultat ein frustrierter Anrufer sowie bestenfalls eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ebenso wird der Anruf auf einem besetzten Mobiltelefon an eine Mailbox weitergeleitet, die jedoch in einem anderen System betrieben wird – Anrufer und Nutzer sind hier gleichermaßen frustriert. Die Verwendung der Mailbox eines Mobilfunkbetreibers kann Konsequenzen für den Datenschutz und die Compliance haben, da das Unternehmen über keinen Nachweis des Anrufs oder der Mailboxnachricht verfügt. Und nicht zuletzt haben mobile Nutzer keinen Zugang zum Telefonsystem des Unternehmens und müssen daher vielstellige Nummern eingeben, um einen Kollegen zu erreichen, der nur ein Büro weiter sitzt.
Innerhalb des Unternehmens wird den Mitarbeitern schnurlose Telefonie in der Regel auf Grundlage des Standards Digital Enhanced Cordless Telecommunications (DECT) oder des Protokolls 802.11 Wireless Fidelity (Wi-Fi) angeboten. In beiden Fällen ist die Reichweite der schnurlosen Telefone auf den physischen Standort des Unternehmens begrenzt, auch wenn Wi-Fi-Telefone außerhalb des Unternehmens funktionieren können, wenn ein öffentlicher “Hot Spot” zur Verfügung steht.
Eine Lösung, um mit einem einzigen Telefon auskommen zu können, ist ein Dual-Mode-Telefon (Mobiltelefon mit 802.11 Wi-Fi). Damit können sich Mitarbeiter nahtlos zwischen dem Unternehmensnetz und öffentlichen Netzen hin und her bewegen (sogenannte “Fixed Mobile Convergence”). Dual-Mode-Telefone sind allerdings noch relativ selten.