20.000 offene Stellen für IT-Experten
In der deutschen Wirtschaft gibt es aktuell rund 20.000 offene Stellen für IT-Experten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Branchenverbands Bitkom. An der Untersuchung nahmen Personalverantwortliche und Geschäftsführer aus rund 1500 Unternehmen teil.
Hierzu gehören die Steigerung der Studienanfängerzahlen, die Reduzierung der Abbrecherquoten oder die Qualitätssicherung der Lehre an Schulen und Hochschulen. “Wir hoffen, dass die Koalitionsparteien im Regierungsprogramm nachlegen”, sagte Scheer. Der Bitkom schlägt im Einzelnen vor:
- Die Rolle des Bundes im Bildungssektor darf nicht weiter zurückgefahren, sondern muss gestärkt werden. Das Bundesbildungsministerium sollte mehr Zuständigkeiten erhalten, um nationale Bildungsstandards vorzugeben und praktisch umzusetzen.
- MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sollten mindestens ein Drittel der Unterrichtsstunden ausmachen. Die Informatik muss in der Sekundarstufe I Pflichtfach in allen Bundesländern werden.
- Start einer Qualifizierungsinitiative für MINT-Lehrer. Der Einsatz neuer Medien muss integraler Bestandteil des Unterrichts werden. Für berufserfahrene Lehrer müssen mehr Weiterbildungsangebote geschaffen werden.
- Aufbau eines E-Learning-Netzwerks für Schulen, das die Erstellung, Verbreitung und Anwendung von digitalen Lerninhalten vorantreibt und in einem zweiten Schritt auf Hochschulen erweitert wird.
- Sicherung von IT-Anwendungskompetenz in allen dualen Ausbildungsberufen, vom Augenoptiker bis zum Zahntechniker.
Einen echten Durchbruch verspricht der Koalitionsvertrag demgegenüber beim Thema Zuwanderung. Bürokratische Hindernisse sollen aus dem Weg geräumt und der Zuzug von Fachkräften nach “transparenten und gewichteten Kriterien” ermöglicht werden. “Das bedeutet faktisch die Einführung eines Punktesystems, wie es der Bitkom seit Jahren fordert”, sagte Scheer. So werde erstmals eine Zuwanderung von Hochqualifizierten möglich, die sich an den Bedürfnissen des deutschen Arbeitsmarktes ausrichtet und formal einfach handhabbar ist. Scheer: “Die Absichtserklärungen des Koalitionsvertrags zur Zuwanderung sollten jetzt möglichst schnell in ein Gesetz gegossen werden.”