SAP: “Elefant auf einem Bein”

Betrachte man den IT-Markt, falle auf, dass die großen IT-Unternehmen begonnen hätten, sich in Märkte jenseits ihres Kerngeschäftes einzukaufen. Entweder hätten sie bereits in anderen Segmenten Fuß gefasst oder sie schickten sich an, dies zu tun, schreibt Kisker im Forrester Blog For Vendor Strategy Professionals.

So hätten sich traditionelle Hardware-Hersteller in das IT-Services-Geschäft eingekauft (HP mit EDS) oder sie seien in das Geschäft mit Application Software eingestiegen (IBM mit Cognos und Maximo). Software-Hersteller übernähmen zugleich Hardware-Hersteller (Oracle will Sun kaufen). Die Vorteile dieses Vorgehens lägen auf der Hand. Die Unternehmen könnten Anwendern so integrierte Lösungen bieten – von der Hardware über die Software bis hin zu Services.

Allein SAP verlasse sein traditionelles Marktsegment Application Software nicht. Das Unternehmen kaufe zwar hinzu, aber nur in diesem Bereich (Business Objects, SAF). SAP engagiere sich auch im Middleware- und IT-Services-Geschäft – aber dies vor allem, um den Application-Software-Bereich zu unterstützen. So sei es kein Wunder, dass es viele Spekulationen darüber gebe, ob SAP in anderen Segmenten zukaufen könnte – etwa den Middleware-Spezialisten Tibco oder ein IT-Services-Unternehmen.

Derzeit gebe es keine Anzeichen dafür, dass SAP in dieser Sache Gespräche führe. Zudem gebe es gute Argumente gegen einen derartigen Deal – etwa überlappende Portfolios. SAP werde jedoch zunehmend von seinen Wettbewerben umringt und “sollte ernsthaft darüber nachdenken, seine Beine über das Software-Feld hinaus auszustrecken”.

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Silicon-Redaktion

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