Um 22.13 Uhr ging in zehn Bundesstaaten Brasiliens und Teilen Paraguays das Licht aus. Betroffen waren etwa 800 Städte, darunter auch die Mega-Städte Sao Paulo und Rio de Janeiro.
In der 20-Millionen-Metropole Sao Paulo dauerte der Stromausfall drei Stunden. Die U-Bahnen blieben stehen, die Fahrgäste mussten entlang der Schienen in den nächsten Bahnhof gehen. Auf den Straßen fielen alle Ampeln aus. Krankenhäuser, Polizeistationen und Flughäfen arbeiteten mit Notstromaggregaten.
Zudem war das Festnetz teilweise lahmgelegt. Die Mobilfunk-Netze funktionierten zwar, waren jedoch völlig überlastet. Die Notrufnummer der Polizei war zu erreichen – weil die Polizei den Betrieb mit einem Dieselaggregat aufrecht erhielt. Am Morgen des 11. November normalisierte sich die Lage wieder.
Der Blackout hängt offenbar mit dem Wasserkraftwerk Itaipu zusammen. Die Generatoren am Staudamm hätten während des Stromausfalls gearbeitet, aber keinen Strom in das Netz übertragen können, hieß es vom Betreiber des Wasserkraftwerks. Eventuell gebe es einen Übertragungsfehler im Netz, der durch einen bislang ungeklärten Vorfall zustande kam.
In Deutschland sind Stromausfälle selten. Wie Matthias Kurth, Präsident der Netzagentur, im Februar 2009 sagte, gab es im Jahr 2007 Unterbrechungen in Höhe von insgesamt 19,25 Minuten. In dieser Rechnung sind ‘höhere Gewalten’ wie Naturereignisse nicht berücksichtigt – wird dieser Faktor einbezogen, steigt die Ausfalldauer auf 35,67 Minuten (2007).
Der größte Stromausfall der jüngeren deutschen Geschichte war das Münsterländer Schneechaos vom Dezember 2005. Hochspannungsleitungen brachen unter der Schneelast zusammen – 250.000 Menschen waren ohne Strom, teilweise bis zu drei Tage lang.
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