Jede der 300 Tonnen schweren Anlagen ragt insgesamt mehr als 100 Meter über die Wasserfläche. An den 60 Meter hohen Türmen hängen je drei 45 Meter lange Rotorblätter, deren Spitzen an windigen Tagen mit bis 220 Kilometer pro Stunde durch die Luft sausen.
Die Flügel können je nach Windstärke ihren Anstellwinkel verändern, um möglichst viel Wind einzufangen. Auch die 82 Tonnen schwere Gondel, an der die Rotoren befestigt sind, dreht sich selbstständig in den Wind. Unzählige Sensoren an und in der Gondel messen die Schwingungen der einzelnen Maschinenteile. Treten ungewöhnliche Werte auf, schlägt das System Alarm. So können drohende Schäden erkannt werden, noch bevor sie wirklich auftreten.
Gebaut werden die Turbinen bei Siemens in Dänemark. Eine besondere Herausforderung sind dabei die Rotorblätter, die wegen der starken Winde extrem flexibel und doch stabil sein müssen. Der Hersteller verwendet dafür ein patentiertes Verfahren, bei dem die Rotorblätter in einem Stück aus abwechselnden Lagen von Balsaholz und Glasfasern gefertigt und mit Epoxidharz vergossen werden. Auf diese Weise ist der Flügel frei von Schwachstellen wie Nähten und Klebstellen. 20 Jahre lang sollen die Rotoren zuverlässig laufen. Diese Zuverlässigkeit ist gerade für Offshore-Anlagen extrem wichtig, denn Wartungseinsätze auf hoher See sind etwa zehnmal teurer als an Land.
Windenergie ist neben der Sonnenenergie eine der vielversprechendsten erneuerbaren Stromquellen der Zukunft: Experten schätzen, dass 2030 weltweit 13-mal mehr Strom aus Wind erzeugt wird als heute und damit rund acht Prozent des gesamten Bedarfs gedeckt wird. Die Bundesregierung will bis 2030 rund 25.000 MW Strom aus Wind erzeugen und plant dafür 40 neue Windparks in Nord- und Ostsee, bestehend aus rund 2500 Windkraftanlagen.
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