Nachschlag für SAPs Service-Pauschale
Erneut sorgt der Software-Konzern SAP für mit einer Preiserhöhung bei der Wartung für Unmut bei seinen Kunden. Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche haben mehrere tausend Unternehmen Briefe erhalten, in denen SAP die Erhöhung der Servicepauschale zur Wartung seiner Software angekündigt hat. Einige müssten demnach 20,7 statt wie bisher 17 Prozent der Lizenzkosten für die Wartung zahlen.
In Walldorf bemüht man sich bereits um Schadensbegrenzung. “Die Preiserhöhung bezieht sich auf einzelne Abschlüsse, es ist also eine Mischung aus niedrigeren und teilweise etwas höheren Preissteigerungen”, zitiert das Magazin einen SAP-Sprecher. Die Standardwartung werde im kommenden Jahr nur bei rund 400 von 10.000 Kunden in Deutschland teurer als der neue Enterprise-Support; bei diesen sei SAP überdies zu Kompromissen bereit, verlautet aus SAP-Kreisen.
Tatsächlich reagiert die SAP-Kundenschaft inzwischen extrem sensibel auf das Thema Wartungsgebühren. Auch Großkunden dachten in jüngster Vergangenheit laut über Alternativen nach. So hatten zuletzt Berichte für Schlagzeilen gesorgt, wonach Siemens seinen Wartungsvertrag bei SAP gekündigt habe. Letztlich einigten sich die beiden Unternehmen, was bleibt ist jedoch ein gestiegenes Interesse an SAP-Drittwartung. Allerdings ist dieser Markt noch sehr beschränkt.
Wegen der monopolartigen Stellung von SAP und anderen Herstellern von Unternehmenssoftware geht Gartner-Analyst Ed Thompson deshalb davon aus, dass die Wartungsgebühren in den kommenden Jahren noch bis auf 30 Prozent klettern könnten. Im Interview mit silicon.de, forderte er die Wettbewerbshüter auf, einzugreifen. “Als Anwender hat man sehr wenig Möglichkeiten, sich zu wehren – vielleicht noch die größten 20 SAP-Kunden weltweit, aber alle anderen können nur sehr wenig tun.”