Data Warehouse 2.0: Kalt gestellt und heiß gemacht
Teradata-Europachef Hermann Wimmer spricht mit silicon.de über heiße und kalte Daten, warum Firmen nicht an Business Intelligence (BI) sparen können und über eine mögliche Übernahme von Teradata.
silicon.de: Aber zielen sie mit ihrem neuen Cloud-Angebot nicht gerade auch auf kleinere Unternehmen?
Wimmer: Ich glaube nicht, dass das Angebot kurzfristig viele mittelständische Kunden einsetzen werden. Nichtsdestotrotz kann das natürlich auch ein Geschäftsmodell sein, dass mittel- und langfristig Teradata für eine neue Kundenschicht öffnet. Aber das wird dann ein ganz anderes Geschäft sein.
silicon.de: Warum ist Teradata überhaupt auf den Cloud-Zug aufgesprungen?
Wimmer: Einerseits will man bei neuen Entwicklungen natürlich mit vorne dabei sein, andererseits wird die Entwicklung vom Markt getrieben. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie schnell die Kunden bereit sind, Cloud Computing im klassischen Sinn umzusetzen. Sprich, dass die Daten außer Haus gegeben und dort verwaltet werden. Gerade das Amazon Cloud Angebot wird am Anfang mit Sicherheit verstärkt von Entwicklern genutzt werden oder auch von Anwendern, die das mal testen wollen.
Ich persönlich sehe die größten Wachstumschancen im Bereich Cloud bei der Visualisierung, genauer gesagt im Umfeld von “Hot-and-Cold-Data”. Dafür bleiben die Daten innerhalb des eigenen Firmennetzwerks.
silicon.de: Was genau muss man sich unter “Hot-and-Cold-Data” vorstellen?
Wimmer: Die große Entwicklung dabei ist, dass die Daten – je nachdem wie oft sie genutzt werden – anders gespeichert werden. Die Daten, die heute noch “kalt” sind, werden “heiß”, wenn sie geöffnet und öfter genutzt werden und anschließend dementsprechend anders gespeichert. Das ermöglicht es auch, viel mehr Daten für das gleiche beziehungsweise weniger Geld zu speichern.
Da sehe ich einen extremen Nutzen für Kunden und deshalb das schnellste Wachstum im Bereich Cloud Computing für Data Warehouse.