Data Warehouse 2.0: Kalt gestellt und heiß gemacht

silicon.de: Erste Stimmen erklären die Wirtschaftskrise offiziell für beendet – wie ist es Teradata in den vergangene Monaten ergangen?

Wimmer: Im Januar hatte sich abgezeichnet, dass auch wir Kosten sparen müssen. Gleichzeitig haben wir aber auch entschieden, in den Bereich Forschung und Entwicklung mehr Geld zu investieren, als noch im Vorjahr.

Das war sicher ungewöhnlich – damals Anfang des Jahres gab es sicher nicht viele Softwarefirmen, die sich zu einem vergleichbaren Schritt entschieden haben. Natürlich waren aber auch wir unsicher, wie sich das auf das Geschäft auswirken wird. Inzwischen haben wir die ersten Zahlen und die sind sowohl weltweit als auch für die Region EMEA positiv.

Wir haben uns selber gefragt, woher das kommt. Meine Analyse: Im Produktgeschäft können Firmen Kaufentscheidungen – beispielsweise neue Laptops für die Mitarbeiter – ohne größere Probleme um ein halbes Jahr verschieben.


Teradata-Europachef Hermann Wimmer im Gespräch mit silicon.de-Redakteurin Sibylle Gaßner
Foto: silicon.de

Das ist im Bereich Business Intelligence (BI) genau anders. Die großen Banken, Telekommunikationsunternehmen und Airlines – die wirklich in einer großen Krise sind – haben weiterhin investiert. Sie haben verstanden, dass Data Warehousing und Business Intelligence die Key-Treiber sind für künftigen Erfolg, und um Veränderungsprozesse frühzeitig zu erkennen. Ich brauche heute mehr Daten, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht weniger. Also können sie dort, wenn sie verantwortungsvoll ihre Firma führen, sinnvollerweise nicht sparen.

silicon.de: Kommt das Wachstum im Wesentlichen von den Stammkunden oder konnten sie auch Neukunden gewinnen?

Wimmer: Unsere Zielsetzung sind 25 bis 30 neue Kunden pro Jahr europaweit. Wir sind extrem fokussiert auf wenige Kunden – aber der große Teil unseres Wachstums kommt von diesen wenigen neuen Kunden. Wir gehen ja mit unserer Produktfamilie eben nicht zum Mittelstand sondern zu Konzernen in den verschiedenen Industrien.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

2 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

2 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

4 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

5 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

6 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

6 Tagen ago