Seit es Computer gibt, gibt es auch Betriebssysteme. Denkt man, ist aber falsch: Die allerersten Rechner besaßen keine Betriebssysteme. Dies lag einerseits an deren Bauweise (mechanische Rechenmaschinen wie Abacus, Rechenschieber usw.) oder an ihrem stark eingeschränkten Einsatzgebiet (Mark I, ENIAC, Colossus).
Erst mit der Erfindung und dem Einsatz des Transistors (1947) und der Erfindung der Mikroprogrammierung 1955 durch Maurice Wilkes wurden nicht mehr Einzelmaschinen, sondern ganze Modellreihen eingesetzt. Jeder Hersteller lieferte zu dieser Zeit sogar für verschiedene Modellreihen seiner Produkte verschiedene Betriebssysteme, so dass Programme nur auf einer bestimmten Modellreihe liefen und weder zwischen verschiedenen Computern noch über verschiedene Generationen portierbar waren.
Mit der Einführung der Modellreihe System/360 von IBM führte IBM 1964 das Betriebssystem OS/360 ein. Es war das erste Betriebssystem, das modellreihenübergreifend eingesetzt wurde.
Was folgte war eine Diversifizierung der Betriebssystemspielarten ins schier unüberschaubare. Wikipedia versucht, einen Überblick über die verschiedenen Spielarten sowie die Historie allgemein zu geben.
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Dieser Artikel war gut und so mancher könnte sich hiervon ein Scheibchen abschneiden.
Als ich die Liste der Verschollenen so durchgeblättert habe, hatte ich schon befürchtet, dass das CTOS/BTOS vergessen wurde. Denn wenn überhaupt ein Betriebsystem es verdient gehabt hätte auch heute noch da zu sein, dann war es dieses. Es war damals, als alle noch auf unheimlich großen Kisten mit einem Einzelplatz-OS herumgealbert haben sowohl Multitasking-fähig, aber auch Multi-Userfähig.
Aber genauso fortschrittlich war auch die Hardware (Abgebildet war eine B20 bzw. B30 von Burroughs später Unisys) die Ihrer Zeit ebenfalls 10 jahre voraus war. So konnte man dieses System einfach durch ein zusätzliches Snap-In-Modul ergänzen/erweitern. Der Bus war an der rechten Seite in eine Leiste herausgeführt und nur durch einen Deckel abgeschirmt. Wenn man also eine zusätzliche Platte oder sonst ein verfügbares Zusatzmodul brauchte, dann wurde lediglich der Deckel abgemacht, das Zusatzmodul an den PC herangeführt und durch einen Snap-Verschluss verriegelt. Die Abdeckung wanderte einfach weiter auf das Zusatzmodul. Die einzhige Beschränkung bestand darin, dass die Gesamtlänge nicht über 100Cm gehen durfte. (Glaube ich) und manche Module benötigten ein eigenes Netzteil. Dieses Gerät war einfach genial und wurde überwiegend in den Bank im Backoffice eingesetzt.
Danke für diesen Beitrag
PS
Vergessen wurden übrigens auch die Betriebssysteme der Serie B1700/1800/1900 des gleichen Hersteller (Burroughs/Unisys) welche ebenfalls überwiegend bei Banken zum Einsatz kamen. Es soll wohl auch heute noch funktionierende Installationen geben.