silicon.de: Welche Outsourcing-Dienstleistungen fragt die Branche im Moment besonders nach?
Dr. Kirchmann: Lösungen, die den Aufbau flexibler Arbeitsplatzmodelle ermöglichen. Konkret sind das momentan vor allem Lösungen im Bereich Desktop-Virtualisierung. Denn der Arbeitsplatz der Zukunft ist nicht mehr von einem festen Schreibtisch für jeden Mitarbeiter gekennzeichnet. Vielmehr arbeiten die Mitarbeiter zunehmend flexibel aus dem Home Office, mobil, aus dem Hotel oder direkt vor Ort beim Kunden.
Die IT muss in der Lage sein, diese Flexibilität abbilden zu können. Kostensenkung ist ebenfalls ein Aspekt, der ganz klar zu dieser Entwicklung beiträgt. Die Einsparungen allein an Büroraummiete inklusive allen damit verbunden Kosten für die ITK-Infrastruktur, Nebenkosten und mehr sind erheblich.
silicon.de: Können Sie dafür ein Beispiel nennen?
Dr. Kirchmann: Stellen Sie sich ein Unternehmen mit sagen wir 1000 Mitarbeitern vor. Von diesen sind durchschnittlich 200 an vier Tagen die Woche unterwegs. Weitere 80 arbeiten flexibel aus dem Home Office und 20 sind im Urlaub oder aus anderen Gründen nicht im Büro. Da grenzt es schon fast an Verschwendung, sich Büroräume mit 1000 Arbeitsplätzen zu leisten, die nie voll besetzt sind. Hier kann die IT Banken unterstützen, Kosten in anderen Bereichen zu senken und damit gleichzeitig moderne Arbeitsplatzmodelle zu verwirklichen.
silicon.de: Wie würden Sie das aktuelle Verhältnis von Geschäft und IT im Finanzsektor allgemein beschreiben – welche Rolle denken die Finanzinstitute der IT in diesem Veränderungsprozess zu?
Dr. Kirchmann: Hier wird sich der Trend der letzten Jahre fortsetzen. Die IT muss als wesentlicher Kostenfaktor in der Bank absolut gesehen günstiger werden und sich dynamisch und skalierbar an den Geschäftsverlauf der Banken anpassen können. Speziell im Finanzsektor unterstützt die IT einen noch effizienteren Bankbetrieb.
Zudem dient sie natürlich dazu, die umfangreichen gesetzlichen Anforderungen dieser doch sehr regulierten Branche umzusetzen. Die Bereitschaft IT als Innovationstreiber einzusetzen, ist im Bankgeschäft derzeit – wenn überhaupt – nur mäßig vorhanden.
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immer runter mit den Preisen
denn noch schlechter kann die Durchschnittsleistung der Outsourcer kaum noch werden. Mit meinem Einblick in viele Unternehmen kann ich sagen, das nur ganz wenige in der Lage sind, mit Outsourcing-Partnern effizient zusammenzuarbeiten. Die Qualität der Dienstleistung ist manches Mal einfach nur unterirdisch und was auffällt ist folgendes. Je billiger der Anbieter ist, desto schlampiger sind meist die Verträge ausgearbeitet. Darüber hinaus gibt es die Tendenz ab dem 2. Jahr der Laufzeit für die Ausführung jeder Batchdatei und jeden 2. Mausklick eine eigene Rechnung zu stellen.
Wie dumm muss man sein, um nicht zu begreifen, dass es keinen Sinn macht, billig einzukaufen. Die Kosten treten nach wie vor auf - werden aber manches Mal aus anderen "Töpfen" bedient und scheinbar wird die IT billiger.
IT wird nur billiger, wenn Sie effizienter wird und dazu gehört excellentes Prozesswissen und seriöses Projektmanagement - aber wo gibt es das schon dauerhaft?
Nein - ich rede hier nicht gegen Outsourcing, der Betrieb eine IT-Infrastruktur ist sicherlich nicht Kernkompetenz einer Bank oder eines Maschinebauunternehmens --> die Projektentwicklung (in der IT etc.) in einer sinnvollen Unterstützung des Business-Cases aber sehr wohl --> ein Hoch auf den billigen Berater für den Outsourcing das Verschieben des Servers in ein externes Rechenzentrum bedeutet (und nicht mehr)
IT bei Banke
n.n. ist unumwunden zuzustimmen! Aus eigenen Erfahrungen kann ich im Bankensektor nur vor Outsourcing-Maßnahmen warnen und dabei ist die Sicherheitsfrage nicht ausschließlich im Vordergrund. Allein die Kosten für eine Outsourcing-Maßnahme (Hardware, Software, Training usw.) sind so enorm, daß man mit diesen Kosten interne Mitarbeiter um Jahre mehr beschäftigen kann.
Kosten sparen durch Effinzienz ist das Ziel! Verschwendet werden Gelder bei Banken durch unnötig viele "Meetings" "Jour Fixes" altertümliche Technik und Software. Das kostet den Anwender Zeit und viel Zeit kostet viel Geld.
Allerdings, und das hat sich halt speziell im Bankensektor noch nicht herumgesprochen, sollte man die Zeit der Mitarbeiter produktiv und nach kaufm. Gesichtspunkten berechnen. Da kommt Freude auf! Jetzt ist es halt so, daß einige im Outsourcing-Geschäft wieder die Dollarzeichen in die Augen bekommen. Denn bei den Banken lassen sich eventuell Märkte (Bedarf) schaffen....