silicon.de: Stößt die IT nicht irgendwann an Grenzen, wenn sie gleichzeitig für mehr Geschäft sorgen und Kosten einsparen soll?
Dr. Kirchmann: Diese Herausforderung beschäftigt die CIOs schon seit vielen Jahren. Unserer Meinung nach wird sich in der Finanzbranche das Verhältnis zwischen Bank und IT-Dienstleister künftig verändern: Der IT-Serviceanbieter wird zunehmend zum Partner, welcher der Bank als Kunden auf der Kostenseite neue, effiziente Lösungen bieten kann. Als Partner entwickelt und realisiert er dann auch für und mit der Bank innovative Services, welche unmittelbar die Strategien und Bedürfnisse der Bankkunden adressieren.
silicon.de: Um das Schlagwort ‘Service Orientierte IT-Infrastruktur in der Bank’ (SOI) ist es in der jüngsten Zeit ruhig geworden. Ist das noch ein Thema?
Dr. Kirchmann: Ja, da haben Sie Recht, um das Thema SOI ist es ruhig geworden. Die Anforderungen der Finanzbranche haben sich diesbezüglich aber kaum geändert. Vielmehr stehen die Banken weiterhin unter dem Druck, ihre eigene Fertigungstiefe zu verringern. Hier kann eine standardbasierte SOI einer Bank einen Effizienzgewinn bescheren. Sie bekommt vom Dienstleister einen flexiblen Service, muss selbst aber weder die Applikationen noch die Infrastruktur entwickeln und betreiben – das erledigt ein branchenerfahrener IT-Servicepartner.
silicon.de: Wie sieht die Zukunft des Outsourcings im Finanzsektor Ihrer Meinung nach aus?
Dr. Kirchmann: Die wichtigsten Themen für 2010 sind unserer Meinung nach die Virtualisierung im Infrastrukturbereich. Bei den Servern in den Rechenzentren haben wir das bereits hinter uns. Virtualisierungsmodelle der PC-Arbeitsplätze sind also der nächste logische Schritt. Zudem glauben wir fest daran, dass spezielle Services innerhalb einer ‘Finance Cloud’ den Banken Ersparnisse und Innovationen bringen werden.
Eine Finance Cloud trägt dabei den besonderen Anforderungen der Finanzbranche im Bereich Sicherheit, Governance und Regularien Rechnung. Damit ermöglicht sie Banken und Finanzdienstleistern die Vorteile des Cloud Computings ohne Kompromisse nutzen zu können. Des Weiteren wird es zunehmend konsumentengetriebene Banking-Lösungen, wie Mobile- oder Community Banking sowie neue Governance- und Compliance-Modelle geben.
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immer runter mit den Preisen
denn noch schlechter kann die Durchschnittsleistung der Outsourcer kaum noch werden. Mit meinem Einblick in viele Unternehmen kann ich sagen, das nur ganz wenige in der Lage sind, mit Outsourcing-Partnern effizient zusammenzuarbeiten. Die Qualität der Dienstleistung ist manches Mal einfach nur unterirdisch und was auffällt ist folgendes. Je billiger der Anbieter ist, desto schlampiger sind meist die Verträge ausgearbeitet. Darüber hinaus gibt es die Tendenz ab dem 2. Jahr der Laufzeit für die Ausführung jeder Batchdatei und jeden 2. Mausklick eine eigene Rechnung zu stellen.
Wie dumm muss man sein, um nicht zu begreifen, dass es keinen Sinn macht, billig einzukaufen. Die Kosten treten nach wie vor auf - werden aber manches Mal aus anderen "Töpfen" bedient und scheinbar wird die IT billiger.
IT wird nur billiger, wenn Sie effizienter wird und dazu gehört excellentes Prozesswissen und seriöses Projektmanagement - aber wo gibt es das schon dauerhaft?
Nein - ich rede hier nicht gegen Outsourcing, der Betrieb eine IT-Infrastruktur ist sicherlich nicht Kernkompetenz einer Bank oder eines Maschinebauunternehmens --> die Projektentwicklung (in der IT etc.) in einer sinnvollen Unterstützung des Business-Cases aber sehr wohl --> ein Hoch auf den billigen Berater für den Outsourcing das Verschieben des Servers in ein externes Rechenzentrum bedeutet (und nicht mehr)
IT bei Banke
n.n. ist unumwunden zuzustimmen! Aus eigenen Erfahrungen kann ich im Bankensektor nur vor Outsourcing-Maßnahmen warnen und dabei ist die Sicherheitsfrage nicht ausschließlich im Vordergrund. Allein die Kosten für eine Outsourcing-Maßnahme (Hardware, Software, Training usw.) sind so enorm, daß man mit diesen Kosten interne Mitarbeiter um Jahre mehr beschäftigen kann.
Kosten sparen durch Effinzienz ist das Ziel! Verschwendet werden Gelder bei Banken durch unnötig viele "Meetings" "Jour Fixes" altertümliche Technik und Software. Das kostet den Anwender Zeit und viel Zeit kostet viel Geld.
Allerdings, und das hat sich halt speziell im Bankensektor noch nicht herumgesprochen, sollte man die Zeit der Mitarbeiter produktiv und nach kaufm. Gesichtspunkten berechnen. Da kommt Freude auf! Jetzt ist es halt so, daß einige im Outsourcing-Geschäft wieder die Dollarzeichen in die Augen bekommen. Denn bei den Banken lassen sich eventuell Märkte (Bedarf) schaffen....