FI-TS ist eine Tochter der Finanz Informatik und gehört der Sparkassen-Finanzgruppe an. Der IT-Dienstleister mit Sitz in Aschheim bei München hat 520 Mitarbeiter und ist unter anderem auf das Outsourcing für die Finanzbranche spezialisiert.
silicon.de: Herr Dr. Kirchmann, die deutsche Finanzbranche durchlebt die größte Veränderung seit mehr als 60 Jahren. Wie macht sich das in Ihrem Geschäft bemerkbar?
Dr. Kirchmann: Durch die Finanzkrise lastet auf den Banken ganz klar ein erhöhter Kostendruck. Wir sehen, dass dieser Druck zu einer größeren Bereitschaft führt, nach Innovationen zu suchen und diese sogar aktiv nachzufragen. Bedingung dafür ist, dass die Innovationen eine unmittelbare Erhöhung der Effizienz liefern.
Wir stellen derzeit fest, dass Banken ihre bestehenden Geschäftsmodelle grundsätzlich hinterfragen. Sie sind auf der Suche nach Lösungen, die ihren operativen Geschäftsbetrieb skalierbarer gestalten. Ziel dabei ist eine Dynamisierung der bisherigen Kostenstrukturen – das fordern die Banken auch bei den Leistungen ihrer Partner.
silicon.de: Wie hat sich das Outsourcing durch die angespannte wirtschaftliche Lage konkret verändert?
Dr. Kirchmann: Zum einen überprüfen viele Banken die bisherigen Geschäftsvolumina und Geschäftsmodelle und fahren sie zurück. Das führt zwangsläufig zu einer Reduzierung der IT-Ressourcen. Zum anderen erleben wir eine Verschärfung des Preiswettbewerbes – sowohl auf Mitbewerberseite als auch auf Kundenseite. Das heißt: Kunden vergleichen in Ausschreibungen zunehmend die Angebote unterschiedlicher IT-Dienstleister, um bereits bestehende Konditionen nachzuverhandeln.
Natürlich kann letztlich nur ein Anbieter den Auftrag erhalten, während die anderen Anbieter zwar Arbeit in das Angebot stecken, oftmals aber gar nicht einmal in die engere Auswahl gelangen, da es letztlich nur um eine Nachverhandlung mit dem bestehenden Dienstleister geht. Zudem fällt auf, dass Mitbewerber extrem preisaggressiv anbieten, um ihre Personal- und Infrastrukturressourcen möglichst voll auszulasten.
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immer runter mit den Preisen
denn noch schlechter kann die Durchschnittsleistung der Outsourcer kaum noch werden. Mit meinem Einblick in viele Unternehmen kann ich sagen, das nur ganz wenige in der Lage sind, mit Outsourcing-Partnern effizient zusammenzuarbeiten. Die Qualität der Dienstleistung ist manches Mal einfach nur unterirdisch und was auffällt ist folgendes. Je billiger der Anbieter ist, desto schlampiger sind meist die Verträge ausgearbeitet. Darüber hinaus gibt es die Tendenz ab dem 2. Jahr der Laufzeit für die Ausführung jeder Batchdatei und jeden 2. Mausklick eine eigene Rechnung zu stellen.
Wie dumm muss man sein, um nicht zu begreifen, dass es keinen Sinn macht, billig einzukaufen. Die Kosten treten nach wie vor auf - werden aber manches Mal aus anderen "Töpfen" bedient und scheinbar wird die IT billiger.
IT wird nur billiger, wenn Sie effizienter wird und dazu gehört excellentes Prozesswissen und seriöses Projektmanagement - aber wo gibt es das schon dauerhaft?
Nein - ich rede hier nicht gegen Outsourcing, der Betrieb eine IT-Infrastruktur ist sicherlich nicht Kernkompetenz einer Bank oder eines Maschinebauunternehmens --> die Projektentwicklung (in der IT etc.) in einer sinnvollen Unterstützung des Business-Cases aber sehr wohl --> ein Hoch auf den billigen Berater für den Outsourcing das Verschieben des Servers in ein externes Rechenzentrum bedeutet (und nicht mehr)
IT bei Banke
n.n. ist unumwunden zuzustimmen! Aus eigenen Erfahrungen kann ich im Bankensektor nur vor Outsourcing-Maßnahmen warnen und dabei ist die Sicherheitsfrage nicht ausschließlich im Vordergrund. Allein die Kosten für eine Outsourcing-Maßnahme (Hardware, Software, Training usw.) sind so enorm, daß man mit diesen Kosten interne Mitarbeiter um Jahre mehr beschäftigen kann.
Kosten sparen durch Effinzienz ist das Ziel! Verschwendet werden Gelder bei Banken durch unnötig viele "Meetings" "Jour Fixes" altertümliche Technik und Software. Das kostet den Anwender Zeit und viel Zeit kostet viel Geld.
Allerdings, und das hat sich halt speziell im Bankensektor noch nicht herumgesprochen, sollte man die Zeit der Mitarbeiter produktiv und nach kaufm. Gesichtspunkten berechnen. Da kommt Freude auf! Jetzt ist es halt so, daß einige im Outsourcing-Geschäft wieder die Dollarzeichen in die Augen bekommen. Denn bei den Banken lassen sich eventuell Märkte (Bedarf) schaffen....