Die IT-Meilensteine des Jahrzehnts
Und nein, wir sind nicht ein Jahr zu früh für diese Geschichte, denn die Macher des Webby Awards legen offenbar die so genannte ‘usuelle Dekade’ ihrer Zeitrechnung zu Grunde. Geht man aber von der ‘tatsächlichen Dekade’ aus, sind wir ebenfalls nicht ein Jahr zu früh, sondern eigentlich zwei Jahre. Zum Beispiel reichte das letzte ‘eigentliche’ Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts vom 1. Januar 1991 bis zum 31.12.2000. Das ist eigentlich logisch und man muss Wikipedia in diesem Punkt recht geben, weil das nächste” Tragl Bier”, wie man in Bayern sagt, beginnt ja schließlich auch erst mit der 21. Flasche. Aber derlei Diskussionen wurden ja zur Jahrtausendwende bereits erschöpfend geführt.
Andere Entwicklungen haben es leider nicht in die Webby Awards geschafft. Hier nochmal eine kleine Übersicht über weitere mögliche Kandidaten:
Der quelloffene Browser und Netscape-Nachfahre, Firefox, mauserte sich von einem kleinen Projekt zu einem Browser, der inzwischen über 25 Prozent Marktanteil hält. Damit sorgte der Browser wieder für mehr Vielfalt im Browsermarkt.
Blogging fällt vielleicht nicht nur in die zurückliegende Dekade, aber zur vollen Blüte ist dieses Phänomen erst in den vergangenen Jahren gelangt. Was mit einfachen Online-Tagebüchern seinen Anfang nahm, ist inzwischen zu einer nicht mehr weg zu denkenden Informationsquelle geworden. Mit dem Blog-Wachstum wurden auch RSS-Feeds immer wichtiger, um den Informationsfluss besser organisieren zu können.
Die Wiedererfindung des Telefons im Internet. Wer heute mit seiner Schwägerin in Australien telefonieren will, tut das über das Internet.
Das Home-Office. Dank guter Verbindungen können immer mehr Menschen morgens ihren Wagen in der Garage lassen und können ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen. Auch Schulungen und Unterricht finden immer häufiger über das Web statt. Auch das sicherlich eine bemerkenswerte Entwicklung. Inzwischen sind am Rechner sogar ganze Abschlüsse möglich.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Cloud Computing. Immer mehr Dienste wie Salesforce.com oder Amazons EC2 bieten die Möglichkeit Anwendungen über das Web zu beziehen.
Und mit dem Internet hat sich nicht nur eine neue Parallelwelt entwickelt sondern auch ein neuer Kriegsschauplatz. Experten prognostizieren einen neuen kalten Krieg, der aber mit den Mitteln des Internet geführt werden wird. Sogar von einem Wettrüsten ist die Rede.