Aber nein. So war das nicht gemeint, denn dann hätte sich ja gar nichts geändert. Tatsächlich tauchen im Originaltext von McKinsey Mitarbeiter gar nicht auf – was auch einiges sagt. Sind eigentlich McKinsey-Berater fest angestellt oder gibt es sie nur, weil sie auf Provision in den Kundenunternehmen neben Sparpotenzial auch einen etwas seriöseren Job finden könnten?
Das Hewlett-Packard-Management deutet sich die neue Normalität ebenfalls fern vom Orginaltext: “Die IT muss sich an ein Wirtschaftsumfeld gewöhnen in dem es Auf- und Abschwung gibt.” Der Satz aus dem Kapitalismus-Grundkurs, klingt zwar normal, aber nicht wirklich neu. Vielleicht wurde hier der Essay mit einer Hausbroschüre verwechselt.
Aktuelle Umfragen des ifo-Instituts lassen auf eine lukrative Normalität hoffen, die zwar terminlich neu anrückt, sich sonst aber auf die guten alten Zeiten vom vergangenen Jahr bezieht. Danach ist die Stimmung in der Wirtschaft schon wieder fast so gut, wie vor der Krise.
“Wir sind Teil der Lösung”, verkündet etwa der ITK-Verband Bitkom – erleichtert, dass es dieses Mal keine Mitglieder des Branchenverbands waren, die die Blase künstlich aufblähten oder zum Platzen brachten. Cisco-Geschäftsführer Michael Ganser greift über die eigene Industrie hinaus und warnt vor der typisch deutschen Jammerei, schließlich seien ein Drittel der hiesigen Unternehmen von der Rezession gar nicht betroffen gewesen. Angesichts der Schwierigkeiten bei den restlichen zwei Dritteln fragt man sich, ob Ganser seine gute Laune aus der Gewohnheit zieht, fast leere Biergläser in kleine chinesische Teetassen umzuschenken, wo es dann auch wieder schön schäumt.
Ähnlich zweideutig frohlockte Microsofts Mittelstandschef Martin Berchtenbreiter: “Windows 7 ist ein Erfolg”. Abgesehen davon, dass es für eine Windows-7-Bilanz etwas früh ist, handelt es sich bei den jetzigen Abverkäufen um eine Sonderkonjunktur, in der ein durch das Vorgängersystem Vista verursachter Investitionsstau abgebaut wird. Und wer weiß, ob die Welt angesichts von Googles billig verchromten Wolken-OS noch ein Windows 8 braucht.
Aber zurück zur künftig neuen Normalität: Besonders vertrackt fiel die Deutung des Computacenter-Chefs Oliver Tuszik aus: “Bei uns gab es (immerhin im Krisenjahr) 2009 keine Einbußen. Es wird nicht schlechter, aber es wird auch nicht wieder normal.” Welche Normalität ist es, die Tuszik hier vermisst? Wünscht er sich Verluste oder ein paar hübsch-lukrative Spekulationsblasen?
Nein. Tusik gibt sich als Kunden- und Partner-Flüsterer: Er habe verstanden, gesteht er, dass es seine Branche gewesen ist, die den Anwendern mit immer neuen Innovationen einen schwer beherrschbaren IT-Verhau aufgehalst hat. “Nun ist es unsere Aufgabe, dieses Problem zu lösen.” Dazu gehöre einerseits, dass man künftig nicht mehr Technik, sondern Lösungen für Businessaufgaben anbiete und zudem den Kunden hohe Einstiegsinvestitionen erspare – die sie in schwierigen Zeiten nicht leisten können oder aus gesundem Misstrauen gegen die Service-Innovation nicht leisten wollten. Seine Lösung: “Wir übernehmen die Einstiegskosten und berechnen Festpreise über die Laufzeit des Vertrags.” Man müsse bei Partner- und Kundenprojekten finanzielles Risiko mit übernehmen. “Machen wir längst”, tönt das gelangweilte Echo von HP, Microsoft, Adobe & Co.
Näher in Richtung McKinseys neuer Normalität bewegt sich ifo-Chef Hans-Werner Sinn, wenn er die hauseigenen Umfragen (siehe oben) in den Wind schlägt und seine Sicht der Dinge an eine imaginäre Bergwand menetekelt: “Wir sind an der Steilwand abgestürzt und klettern langsam wieder hoch. Aber wir können jederzeit wieder fallen.” Mit diesem Bild bettelt Sinn – bis vor kurzem gerade aus seinem Mund undenkbar – um eine Verstaatlichung (!) knausriger Banken. Recht hat er insofern, dass die Banken derzeit Kredite quasi zum Nulltarif erhalten, ihn aber nur zögerlich und teuer an Kunden vergeben.
Tatsächlich sagt McKinsey über die Neue Normalität nach der Krise in aller Kürze zweierlei:
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Transparenz erwünscht
Lese leider immer nur noch die ersten zwei Absätze des Wochenrückblickes. Dann stellt sich schnell eine bleierne Müdigkeit ein, die sich nur durch ein Wegklicken wirksam bekämpfen lässt. Die neuen Besen kehren mäßig bis uninspiriert. Und wenn die Redaktion meint, durch Totschweigen und kohl'sches Aussitzen die Sache über die Gewöhnungsschiene zu perpetuieren: Ich als Leser fühle mich übergangen und in meinem Qualitätsbewusstsein beleidigt. Killer rules !!!
Konsequent!?
Solange ich mich zurückerinnere, habe ich freitags den Wochenrückblick ausgedruckt und ihn ?nicht? gelesen. Dies blieb (auch wenn es schwer fiel) dem Samstag nach dem Frühstück zur zweiten Tasse Kaffee vorbehalten.
Jetzt bleibt wohl nur der samstägliche Blick in den BACKLSLASH (© Achim Killer, Leinfelden, 2004, ISBN 3-8334-0786-7) kein vollwertiger Ersatz aber?? schade.
Habe am letzten Freitag (nach glaube ich mehr als 7 Jahren) den Newsletter gekündigt ? eigentlich auch schade.
Wo ist eigentlich Achim Killer?
Was? Kafka, gestorben? Kann nicht sein. Irgendetwas schief gelaufen in der Strafkolonie, Maschine selbsständig gemacht oder so. Kafka ist tot oder sogar töter, jetzt weiß ich es auch.
Ich geb´s zu, ich bin nicht immer auf dem Laufenden und glaube, dass man das in unser verrückten Zeit, in der man E-Mails via Wave beantworten soll, bevor sie abgesendet wurden, nicht mehr sein kann. Es wundert mich also nicht, dass ich etwas erst dann bemerke, wenn es längst vorbei ist.
Was mich allerdings nicht hindert, darüber traurig zu sein, dass Achim Killer, der mir ans Herz gewachsen ist, an dieser Stelle nichts mehr schreibt.
Warum ist das eigentlich so?
WO - IST - ACHIM - KILLER - ? - ? - ?
Auch ich vermisse ihn sehr - und
ich finde es unerträglich, dass man auf all die Anfragen bezüglich seines Wegbleibens einfach nicht reagiert !
Ich erwäge, da die Hauptattraktion nicht mehr da ist, den Newsletter abzubestellen. (!!!)
Enttäuscht,
Gerald Sude
Wer hat den Killer gekillt?!
So wie es sich in den Leserkommentaren darstellt bin ich bei weitem nicht der einzige der die sprachgewandten Wochenrückblicke des Herrn Killer sehr vermisst.
Wer trägt die Verantwortung dafür? War das die Aktion "Wie vergraule ich möglichst schnell möglichst viele Leser"? Warum werden die Gründe verschwiegen? Jeden Freitag habe ich mich auf den Wochenrückblick gefreut. Nur noch selten kann man heute so schöne Wortakrobatik in einem kommerziellen Medium entdecken. Schade! Der Rest des Newsletters nicht mehr als das Übliche. Merkt die Redaktion schon, dass die Leser ihren Killer wiederhaben wollen?
Wo sind denn die positiven Kommentare?
Ich bin ehrlich - ich habe nicht wie einer der Vorredner diesen Wochenrückblick nach dem zweiten Absatz zur Seite gelegt. Ich habe ihn gar nicht angefangen zu lesen. Das was sich in den letzen Wochen Wochenrückblick nannte ist halt nicht das Gewohnte.
Müßig wäre es jetzt die Kommentare herauszusuchen und zu schauen, in wievielen es nicht heißt, man möge den Achim Killer wieder zurückholen.
Hallo Redaktion,
wann bekommen wir unseren Killer wieder? Oder zumindest: Was ist passiert, das er nicht mehr schreibt?
Bugfix
PS.: Wetten, die Antwort wird auf sich warten lassen?