Windows 7 und Microsoft-Lizenzen
Im Zuge der Einführung von Windows 7 stehen in vielen Anwenderunternehmen die Lizenzstrategien (Enterprise Agreement, Select Agreement und Software Assurance Programm) auf dem Prüfstand. Ein Artikel von Fernando Fernandez, Executive Advisor beim Marktforscher Experton Group.
Die Experton Group geht davon aus, dass die Mehrheit der Unternehmen im Laufe des nächsten Drei-Jahres-Lizenz-Zyklus auf Windows 7 umsteigen wird, und dabei muss die Nutzung des neuen Release bei geplanten Verträgen mit berücksichtigt werden. Viele Anwender wollen die Migration auf Windows 7 gegen Ende 2010 in Angriff nehmen.
Verlängern oder nicht verlängern – das ist hier die Frage. Wenn die bestehenden Microsoft Enterprise-Agreement (EA)-Programme beziehungsweise Software-Assurance (SA)-Programme demnächst auslaufen, ist die Übereinstimmung der Microsoft-Roadmap mit der eigenen Client-Strategie sowie mit einem realistischen Migrationsszenario in puncto Wirtschaftlichkeit und technische Notwendigkeit zu prüfen.
Die Unternehmensausrichtung: Bevor man eine Microsoft-Strategie entwickeln kann, muss der aktuelle Businessplan für die nächsten drei bis fünf Jahre einer Überprüfung unterzogen werden. Eine solche Analyse sollte auch geplante Fusionen und Akquisitionen oder Verkäufe von Unternehmensteilen mit berücksichtigen.
Nimmt die Anzahl der Desktops zu oder ab – und wenn, dann um wie viel, oder bleibt sie konstant? Auch solche Fragen müssen beantwortet werden. Dann muss eine entsprechende Austauschstrategie mit Zeitplan erarbeitet werden. All das hat großen Einfluss auf die Wahl und die Verhandlungsstrategie. Es sind sämtliche Beschaffungen auf den Prüfstand zu stellen, die direkt oder indirekt mit einem Microsoft-Vertrag verknüpft sind.
Microsoft argumentiert mit der Ablösung von 3rd-Party-Produkten durch Microsoft-Funktionalitäten. Nicht für jedes Unternehmen ist das möglich, außerdem gilt es die Verträge gegen zukünftige Bundling- und Unbundling-Strategien abzusichern. Immer wieder kommt auch in größerem Rahmen vor, dass Produkte, die gar nicht genutzt werden, budgetiert und bezahlt werden. Dies gilt es zu verhindern und den Vertrag mit Microsoft optimal an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen.
Fazit: Die Experton Group geht davon aus, dass in vielen Unternehmen die Anforderungen für Client-Systeme neu definiert werden. Die Anzahl und Art von Client-Geräten und -Tools, die im Laufe der nächsten fünf Jahre bei den Anwendern zum Einsatz kommen, werden sich von denen der vergangenen fünf Jahre unterscheiden. Deshalb sollten die IT-Manager zunächst ihre Client-Strategie und ihre Pläne für den Wechsel aufsetzen und erst dann mit Microsoft über EA- und SA-Verträge verhandeln, um zu verhindern, dass ungenutzte Lizenzen ganz oder für einen langen Zeitraum das Budget belasten.