Siemens vor Klage gegen Pierer
Nun wird Siemens den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer auf Schadenersatz verklagen. Siemens hatte von Pierer aufgrund der Korruptionsaffäre sechs Millionen Euro gefordert. Bislang jedoch wollte sich von Pierer nicht auf diesen Vergleich einlassen und hat damit alle Chancen auf eine gütlich Einigung mit Siemens verstreichen lassen, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise berichtet.
Siemens fordert von insgesamt zehn ehemaligen Managern Schadenersatz. Die Mehrzahl habe laut Unternehmensangaben bereits eingelenkt.
Derzeit scheint jedoch bei Siemens niemand mehr davon auszugehen, dass sich Pierer noch bewege. Es sei aussichtslos, noch weiter auf Pierer zu zugehen, erklärte auch Aufsichtsratschef Gerhard Cromme.
Am Mittwoch soll vom Aufsichtsrat der gefasste Beschluss, gegen alle Manager gerichtlich vorzugehen, die sich nicht auf das Angebot von Siemens einlassen wollen, bestätigt werden.
Die Klage gegen Pierer wird wohl in den ersten Januarwochen des nächsten Jahres eröffnet werden. Siemens wird vor Gericht einen Milliardenschaden geltend machen, dann könnte Pierer möglicherweise mit seinem gesamten Vermögen haften.
Pierer glaubt jedoch, die Klage abwenden zu können und die Vorwürfe widerlegen zu können. Zudem sei es nicht nachvollziehbar, warum der ehemalige Siemens-Chef deutlich mehr zahlen solle als andere Beschuldigte. Siemens fordert den restlichen Managern zwischen 500.000 und vier Millionen Euro.