Zum Ende des Jahres ist es damit an der Zeit nachzufragen: Ist die Cloud nur ein Produkt der Marketingmanager oder ist sie tatsächlich bei den Anwendern angekommen? Ich stellte den deutschsprachigen CIOs also die Frage:
“Werden Sie in den kommenden 12 Monaten eine On-Demand-Software einsetzen?”
Das Ergebnis ist unzweideutig. Cloud-Services haben auf absehbare Zeit keine Chance in mitteleuropäischen Unternehmen, Marketing-Getöse hin oder her. Elf von 12 Juroren erklärten, dass sie allerhöchstens im Albtraum daran dächten, Daten und Anwendungen auf Servern außerhalb der Firma laufen zu lassen.
“On-Demand werde ich in absehbarer Zeit aus Security-Policy-Gründen nicht einsetzen. Daten sind das höchste Unternehmensgut, deren Verbleib auf fremden Systemen, gem. aktuellen On-Demand-Konzepten, ist daher nicht akzeptabel”, so Jürgen Renfer, Abteilungsleiter Informationstechnologie bei der Bayerischen Landesunfallkasse in München.
Andreas Reuter von der Senator GmbH & Co KGaA erklärt stellvertretend für die anderen Juroren: “Der ganze Hype um Cloud Computing ist mir noch zu laut. Ich springe nicht auf jeden fahrenden Zug auf…”
Auch Wolfgang Franklin vom cioforum e.V. erklärt: “Cloud Computing wird sich auch in den nächsten 12 Monaten nur zögerlich in den Unternehmen durchsetzen. Einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung sind immer noch bestehende Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Auch im CRM-Umfeld ist ‘on-Premises’ immer noch die dominierende Variante.”
Für die Anbieter von Cloud-Diensten besteht jedoch insofern Hoffnung, als damit zumindest rund 8 Prozent der hiesigen CIOs mit einer Auslagerung von Daten und/oder Anwendungen zu tun haben wollen. Allerdings nur in kleinem Rahmen und testweise.
Andreas Strausfeld etwa berichtet: “Wir selber als Bitmarck werden kaum eine on-Demand-Software einsetzen. Allerdings beschäftigt uns das Thema ‘cloud’ in einem anderen Umfeld. Wir müssen in den kommenden Jahren bei den Krankenkassen eine Altapplikation gegen eine neue Kernsoftware ablösen. Dazu gehören diverse Testmigrationen pro Kunden, diese sind teilweise unterschiedlich große Krankenkassen. Hier gilt es zu überlegen, inwieweit Clouds helfen können.”
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Cloud Computing
Die Abneigung der IT-Verantwortlichen, ihre kritischen Anwendungen und Daten irgendwelchen nebulösen Wolken anzuvertrauen ist nur zu verständlich. Die lauthals versprochenen Einsparungen werden im allgemeinen nicht blindlings geglaubt, und die Risiken werden als erheblich eingeschätzt.
Das Outsourcen bestimmter Geschäftsprozesse macht vor allem dann Sinn, wenn der Dienstleister vertrauenswürdig ist und bestimmte Dinge deutlich besser kann. So werden etwa Bezahlvorgänge mittels Kredit- oder Debitkarten schon seit vielen Jahren durch spezialisierte Zahlungsverkehrsdienstleister abgewickelt. Diese Dienstleister liefern hierzulande exzellente Service Level und ein Höchstmaß an Sicherheit. Sie genießen das Vertrauen der anderen Beteiligten, ein ganz wesentlicher Aspekt bei solchen Geschäften.
Diese Form des "Cloud Computing" wird auf sehr sicheren und zuverlässigen Plattformen abgewickelt und ist schon seit Jahrzehnten bestens bewährt. Allerdings kommt kaum einer auf die Idee dies auch "Cloud Computing" zu nennen, weil dieser Begriff noch zu neu und als Merketing Hype mit negativen Assoziationen verbunden ist.
Optimale Prozessunterstützung mit Cloud Computing?
Liebe Leserinnen und Leser, Cloud Computing hat sicher seine Berechtigung. Die Frage ist nur für was, für welchen Umfang und für welche Anforderungen. Die meisten Argumente es nicht zu tun sind bereits genannt : Sicherheit, Kosten, Abhängigkeit usw., das Thema Prozessunterstützung für Kern- und Massenprozesse kommt mir zu kurz, wenn ich z.B. bei einem Prozess der von 100 Mitarbeitern 50 x täglich ausgeführt 3 min. verliere, entstehen dadurch bei 220 Arbeitstagen im Jahr ca. 32 Arbeitstage Mehraufwand, d.h. in Geld 16.000.- Euro. Ich denke bei Unternehmen mit entsprechender Komplexität der Prozesse und hohem Mengengerüst kommt die Cloud-Variante nicht zum Tragen.
Gruß D. Schmidt