Microsofts Facetten der Virtualisierung
Virtualisierung ist en Vogue. Immer mehr Hersteller von Soft- und Hardware wollen dabei mitmischen. Das gilt natürlich auch für Microsoft. Das Unternehmen hat dabei aber gleich mehrere Pfeile im Köcher. Wie diese aussehen, wollen wir hier aufzeigen.
Die Grundlage für die Servervirtualisierung mit Microsoft-Systemen wird durch den Hyper-V des Windows Server 2008 geschaffen. Durch die Servervirtualisierung lassen sich mehrere physische Server auf einen einzigen zusammenfassen. Dies spart Serverhardware und reduziert die damit verbundenen Kosten für den Platz, die Infrastruktur sowie Strom und Kühlung der Geräte. Der Hyper-V stellt eine Rolle des Windows Servers dar und lässt sich damit sehr einfach in Betrieb nehmen. Seit der Version Windows Server 2008 R2 und dem damit erneuerten Hyper-V unterstützt dieser auch die Live Migration von virtuellen Maschinen. Der Windows Server kann als vollständige Version mit GUI oder als Server Core ohne GUI betrieben werden. Dies gilt analog für den Hyper-V. Ferner steht mit dem Hyper-V Server eine dritte Variante zur Verfügung. Die Voraussetzungen für den Betrieb des Hyper-V 2.0 sind prinzipiell die gleichen wie für den Windows Server, also ein Standard x86-Rechner. Dieser muss allerdings eine 64 Bit-CPU mit integrierten Virtualisierungsfunktionen aufweisen.
Bei der Applikationsvirtualisierung werden die Programme nicht mehr fest auf den Benutzergeräten installiert, sondern bei Bedarf geladen. Der Benutzer erhält lediglich einen Link auf seinem Desktop eingeblendet. Erst beim Klick auf den Link wird die Anwendung vom zentralen Server abgeholt. Für mobile Geräte ohne permanente Netzanbindung lassen sich die Applikationen aber vorher laden und lokal aus einem Zwischenpuffer betreiben. Jede Applikation läuft dabei in einer eigenen Hülle, getrennt von den anderen Anwendungen. Damit lassen sich auch inkompatible Programme parallel betreiben. Da auf dem Rechner des Benutzers keine Software installiert wird, entfallen auch die sonst notwendigen Änderungen an der Konfiguration des Rechners und dem Dateisystem. Die Funktionen zur Applikationsvirtualisierung nach den Microsoft-Modellen sind in App-V gebündelt. App-V wiederum gehört zum (MDOP).
Auch bei der Präsentationsvirtualisierung entfallen das traditionelle Softwarerollout und die Installation von Software auf dem Benutzergerät. Der größte Vorteil der Präsentationsvirtualisierung ist die vereinfachte, weil zentrale, Verwaltung von Benutzerapplikationen. Die Anwendung läuft dabei auf einem zentralen Serversystem. Zum Benutzer hin werden nur die Bildschirmausgaben übertragen. Von ihm zurück kommen die Mausaktionen und Tastatureingaben. Auf dem Benutzergerät wird die entfernt laufende Applikation allerdings nahtlos eingeblendet, d.h. der Anwender sieht keinen Unterschied, ob es sich bei der Applikation um eine lokale Anwendung oder eben eine entfernt laufende Applikation handelt. Die Präsentationsvirtualisierung ist die älteste Form der hier betrachteten Virtualisierungsvarianten. Sie wurde ursprünglich mit den Terminal Services von Microsoft abgebildet. In der aktuellen Version des Windows Server 2008 R2 wurden diese Dienste erweitert und als Remote Desktop Services bezeichnet.