(Von wegen: “Im Woid is so staad, alle Weg san verwaht.”). Dafür schneit es seit Wochen meterhoch in mein E-Mail-Postfach. Daraus will ich nun referieren und insbesondere eine Rückblick auf das Jahr 2009 geben. Denn der Löwenanteil meiner Post der vergangenen Tage bestand aus Trendberichten zum kommenden Jahr. Die Industrie kann es offensichtlich nicht mehr erwarten.
Sie, geneigter Leser, aber müssen sich noch etwas gedulden. Denn zuerst muss ich dem anstehenden Weihnachtsfest pflichtschuldigst meine Ehrerbietung erweisen. Schließlich finden sich in meiner Mail-Lawine in flockiger Menge Weihnachtsgeschenke oder solche, die es werden wollen. So reißt Microsoft Santa Claus die Planung aus der Hand und behauptet, mit der Einführung von Windows 7, Exchange und Office Weihnachten vorverlegt zu haben. Für den Exchange-Server gibt es übrigens – ebenfalls rechtzeitig zum Fest – prima Unternehmens-Fax-Software von Opentext. (Galt die technische Faksimile-Übertragung nicht eigentlich als nahezu ausgestorben? Aber das behauptet der Bitkom ja auch von der E-Mail.)
Hat etwa Parallels recht, wenn es seinen PC-Emulator Desktop for Mac in der Version 5 als “das beste Geschenk aller Zeiten” bezeichnet? Noch erreicht das Unternehmen damit wenig mehr als sechs oder sieben Prozent der Computerbesitzer und zudem noch eine Klientel, die Windows nur einsetzen, weil sie von Ignoranten wie der T-Home (deren Telefonanalgen sich anders nicht bedienen lassen) oder dem Finanzamt (Elster) dazu gezwungen werden. Da kommt unterm Baum wenig Freude auf.
Schon eher als Geschenk, wenn auch als Werbegeschenk lassen sich die kostenlosen Zweijahres-Accounts von planet-tmx deuten. Aber wer will schon freiwillig zwei Jahre lang Vokabeln pauken – und sei es in einem Online-Service. Dann schon lieber eines der 10.000 kostenlosen Maßhemden ergattern, die man sich auf Youtailor.de konfigurieren durfte.
Sinnvoll, aber bei Kosten von fünf Euro nur im übertragenen Sinn ein Geschenk, sind die Kurzanleitungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die endlich die Funktionen von Handys verständlich machen sollen. iPhone-User können darüber nur verächtlich grinsen.
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Wolkige Feiertags-Grammatik
Bei den letzten drei Absätzen des Beitrages "Wolkige Feiertags-Exkurse" zeigt der Autor deutliche Konditionsprobleme:
"Das wiederum bedeutet, dass der Begriff Cloud umschreibt, das alle außerhalb mit Technik nichts zu tun haben wollen. ....
..... Unix-Rechner der Konkurrenz oder durch schlicht durch fernöstliche Lohnsklaven erbracht wird."
Abgesehen von diesen kleinen Patzern ist der Artikel recht lesenswert,
F. Raudszus
PS: Sprachliche Fehler in einer Satire sind wie Versprecher bei einem Witz.