Deutsche und Inder forschen zusammen
Deutschland und Indien arbeiten bei Forschung und Entwicklung im Bereich IT bislang wenig zusammen. Ein neues Projekt der Münchner acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – soll das ändern.
Das auf zwei Jahre angelegte Projekt zur ‘Stärkung der deutsch-indischen Partnerschaft im Bereich IT-Systeme’ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund einer Million Euro gefördert. Ziel sind Forschungs-und Entwicklungs-Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf besonders aussichtsreichen Gebieten, beispielsweise Internet der Dinge, Software für eingebettete Systeme, IT für energieeffiziente Produktion und Green IT.
Bei diesem Projekt kooperiert acatech mit den zwei indischen Wissenschaftsakademien ‘Indian National Science Academy’ (INSA) und ‘Indian National Academy of Engineering’ (INAE) sowie indischen Unternehmen. In zwei Symposien und anschließenden Workshops sollen in den kommenden zwei Jahren Partnerschaften auf den Weg gebracht werden.
“Es ist an der Zeit, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen”, so Henning Kagermann, acatech-Präsident und ehemaliger Vorstandschef von SAP. “Indien ist im Bereich der IT-Systeme nicht mehr bloß Produktionsstandort. Die zunehmende Qualifikation der Fachkräfte macht Indien zu einem Partnerland für Forschung und Entwicklung auf Augenhöhe.” Nach Angaben von acatech arbeiten allein in der Stadt Bangalore mehr als 300.000 Menschen in der IT-Industrie – in ganz Deutschland sind es rund 1,6 Millionen.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) sagte: “Das Ministerium hat im vorigen Jahr ein deutsch-indisches Wissenschafts- und Technologiezentrum in Neu-Delhi eingerichtet. Ich freue mich, dass die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften sich der Stärkung der deutsch-indischen Partnerschaft im IT-Bereich annehmen wird.”