Gedruckte Elektronik soll Displays steuern

Kosadis steht für ‘Komplementäre Schaltungstechnik für gedruckte Anzeigen und Displays’, beteiligt sind TU Darmstadt, tesa scribos GmbH, Universität Stuttgart und BASF SE. Das Gemeinschaftsprojekt soll zunächst grundlegende technologische Fragen klären. Die Arbeiten haben ein Gesamtvolumen von knapp 3,5 Millionen Euro, an denen sich das BMBF mit einer Förderung in Höhe von knapp 1,9 Millionen Euro beteiligt.

BASF SE erforscht innerhalb des Verbundes optimierte organische Halbleiter für organische CMOS-analoge Schaltungen. Die Spezialisten der TU Darmstadt sollen im nächsten Schritt bestehende Druckprozesse soweit optimieren, dass hauchdünne Transistorstrukturen reproduzierbar gedruckt werden können. Unterstützt wird die TU Darmstadt durch die tesa scribos GmbH, deren Experten mittels Laser-Direktbelichtung Strukturen im Bereich weniger Mikrometer auf den gedruckten Schichten erzeugen.

Das Know-how zu Elektronik und Bildschirme steuert die Universität Stuttgart bei. Die Forscher am Lehrstuhl für Bildschirmtechnik sind auf die Entwicklung von Anzeigeelementen und Dünnschichtschaltungen zu deren Ansteuerung spezialisiert. Innerhalb von Kosadis wollen sie das Design der Bauelemente an die Anforderungen der organischen Elektronik anpassen und eine Anzeige bauen, die erstmals vollständig auf organischer Elektronik basiert.

Die in Kosadis erforschte gedruckte Elektronik basiert auf leitfähigen Polymeren oder auch kleineren Molekülen der organischen Chemie und gilt als wichtige Zukunftstechnologie. Gegenüber Silizium-basierten Bauteilen können organische Transistorschaltungen einfach, massenweise und kostengünstiger gedruckt werden und öffnen so den Weg zu neuen Anwendungsgebieten wie rollbare und mobile Bildschirme, elektronische Preisetiketten oder intelligente Label, die Verbraucher über den Zustand ihrer Ware informieren.

Silicon-Redaktion

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