Open Source einsetzen: Zehn Dinge auf die Sie achten sollten

Frage 4: Gibt es eine Garantie oder – falls benötigt – einen Support für Firmen?

Grundsätzlich beinhaltet keine Open-Source-Lizenz eine Garantie. Der Support läuft in der Regel auf freiwilliger Basis über die Community. Das hat den Vorteil, dass es theoretisch für jedes Problem einen Experten gib, der sich verantwortlich fühlt. Vielen Firmen wird das aber nicht reichen – gerade wenn es mal schnell gehen muss. Das ideale Open-Source-Projekt arbeitet deshalb mit mehreren Drittanbietern zusammen, die verschiedene Services – beispielsweise Maintenance und Softwareanpassungen – anbieten.

Frage 5: Welche Prozesse existieren für die Qualitätskontrolle?

Viele der großen und populären Projekte sind inzwischen ausgereift und stabil genug, um auch in unternehmenskritischen Umgebungen zum Einsatz zu kommen. Trotzdem sollte man den Prozess kontrollieren, der für die Qualitätskontrolle eingesetzt wird. Genügt er den eigenen Anforderungen nicht, sollten IT-Chefs überlegen, wie viel es kostet, die fehlende Qualitätskontrolle zu implementieren – entweder hausintern oder über einen Drittanbieter.

Frage 6: Wie gut ist die Dokumentation in der der Firma?

Die Dokumentation von so manchem Open-Source-Projekt ist eher dürftig. Grund: Viele Entwickler konzentrieren sich auf die Weiterentwicklung der Produkte, vernachlässigen dabei aber die Pflichtaufgabe der Dokumentation. Das Minimum sind ein Benutzerhandbuch und ein Leitfaden für Admins – manchmal online verfügbar über ein Wiki oder sogar Tutorials. Wichtig: Immer darauf achten, ob das Material, das zur Verfügung steht, den eigenen Anforderungen genügt.

Frage 7: Wir leicht kann das System genau an meine Anforderungen angepasst werden?

Im Gegensatz zu proprietärer Software liegt es in der Natur von Open-Source-Software, dass sie jeder nach seinem Geschmack anpassen kann. Wie aufwendig das ist und was es kostet, kann jedoch sehr unterschiedlich sein. Abhängig von Architektur und Größe des Systems, wie gut die Schnittstellen dokumentiert sind und wie sauber der Code an sich geschrieben ist. Grundsätzlich kann natürlich auch ein Drittanbieter die Anpassung übernehmen. Dabei sollte man aber immer sicher stellen, dass man auf mehrere Optionen (eventuell inklusive einer hausinternen Lösung) zurückgreifen kann – sonst bindet man sich am Ende wieder an einen Anbieter und hat im Vergleich zu einer proprietären Lösung nicht wirklich hinzugewonnen.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Open Source einsetzen
    Hallo,

    diese Checkliste enthält sicherlich nicht alle relevanten Punkte, ist aber durchaus in vielen Fällen anwendbar.
    Sie gilt natürlich auch für "normale" Software.

    Viel Erfolg.

Recent Posts

AC Mailand setzt auf Pure Storage-Plattform für KI-Projekte

Pure Storage hat die IT-Infrastruktur des traditionsreichen, italienischen Fußballvereins modernisiert.

4 Tagen ago

Fragmentierter Markt für Cloud-IT-Services verschärft Wettbewerbsdruck

Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Anbieter in spezialisierte Fähigkeiten investieren, empfiehl René Büst von…

4 Tagen ago

Bringt Stackit SAP-Anwendern die erhoffte Datensouveränität?

Schwarz Digits, die IT-Sparte der Schwarz-Gruppe, will ERP-Nutzern den Gang in die Cloud erleichtern. Die…

4 Tagen ago

Massenphänomen „Bring your own AI“

54 Prozent der deutschen Wissensarbeiter nutzen eine Schatten-KI. Fast ebenso viele würden Verbote umgehen.

4 Tagen ago

Mehr als 200 bösartige Apps im Google Play Store mit über 8 Millionen Downloads

Mobilgeräte bleiben weiterhin ein großer Bedrohungsvektor mit 111 Prozent Wachstum an Spyware und 29 Prozent…

4 Tagen ago

Vier KI-Tools, die jedes Unternehmen nutzen sollte

Um in der schnelllebigen digitalen Welt von heute wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es unerlässlich, die…

4 Tagen ago