Gemauschel bei Urheberrechtspauschale auf PCs?

Nun ist es allerdings so, dass im BCH wie es in einer Mitteilung heißt “unter anderem” die Hersteller Acer, Fujitsu, Hewlett-Packard, IBM, Medion, Samsung und Sony organisiert sind. Allerdings beschränkt sich die Zahl der Mitglieder dieses Verbands auf eben diese sieben Hersteller. Darunter sind zwar einige wichtige und ausschließlich große Hersteller, es sind aber beileibe nicht alle. Interessant ist auch der Zeitpunkt der Gründung dieses Verbandes. “Er hat sich Ende letzten Jahres gegründet, um gezielt die Interessen der PC-Anbieter in den urheberrechtlichen Verhandlungen vertreten zu können”, heißt es vom BCH.

Wie in einem Schreiben an die Mitglieder des Bitkom-Arbeitskreises ‘Urheberrechtliche Abgaben (URA)’ wurde der BCH etwa zeitgleich mit der Einigung mit der ZPÜ gegründet. Offenbar mit der Absicht, die zuvor vom Bitkom und der ZPÜ ausgehandelte Pauschale abzeichnen zu können. Das geht aus einer internen Mail des Arbeitskreises URA hervor, die silicon.de vorliegt. Demnach habe Bitkom-Geschäftsführer Rohleder in einer Mail vom 23. Dezember über die Gründung eines eigenen Verbandes informiert.

Aber der Reihe nach: Wie von Mitgliedern des Bitkom-AK URA zu hören ist, hat der zuständige Arbeitskreis die Pauschale, die jetzt vom BCH mit der ZPÜ vereinbart wurde, zuvor in einer Wahl aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Kritiker sehen etwa die Frage, ob eine Abgabe auf PCs überhaupt zulässig ist, nach wie vor als offen an. Zudem sei die Abgabe deutlich zu hoch und unterscheide nicht zwischen Business- und Consumer-PCs. Unabhängige Gutachten, etwa von Bird&Bird sehen eine angemessene Urheberrechtsabgabe bei etwa einem Euro. Zudem müssten Hersteller unter Umständen einmal an die GEMA und dann ein zweites Mal an die ZPÜ Abgaben für einen CD-Brenner leisten. Davon wären hauptsächlich kleinere deutsche Hersteller betroffen, die meist CD- oder DVD-Brenner einbauen, für die der Hersteller des Bauteils bereits die Gebühr bezahlt hat. Diese Gebühr aber wird von der ZPÜ nur dann anerkannt, wenn der Hersteller direkt an die GEMA überweist. Das ist meist bei großen internationalen Importeuren der Fall.

Der Arbeitskreis hätte laut Satzung mit einer Zweidrittelmehrheit für das Paket stimmen müssen. Am 21. Dezember sei der Arbeitskreis darüber informiert worden, dass Bernhard Rohleder den Vertrag und Vergleich mit der ZPÜ entgegen dem Abstimmungsergebnis und entgegen der Satzung des Arbeitskreises dennoch unterzeichnen wolle.


Exklusive Veranstaltung: Lediglich sieben, allerdings große PC-Hersteller, zählt der Bundesverband der Computerhersteller, der an einem Bitkom-Gremium vorbei – kurz vor Weihnachten – eine Einigung mit den Verwertungsgesellschaften über die Urheberrechtsabgabe auf PCs schloss.
Screenshot: CBS Interactive

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Silicon-Redaktion

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  • Herzlich willkommen...
    ... im IT-Mittelalter!

    Selbstherrliche Despoten, willfährige Handlanger, Raubritter aller orten und das gemeine Volk versucht, meistens den Kopf aus der Schlinge zu halten! Kommt einem das nicht irgendwie bekannt vor?

    Weitere Ausführungen überflüssig!

  • Abgaben auf alles
    Wir leben offensichtlich, wie würde Franz Josef Strauß sagen,
    im Zeitalter der Schmarotzer und Schmeißfliegen.
    Deutschland ist heute schon fast Bananenrepublik, an jeder Ecke lauert ein marodierender Verwerter und dieses alles wächst sich aus zu einem handfesten Krebsgeschwür, eine Krake mit millionen Armen, und die ganze Rechtsprechung weltfremder Richter geht mit diesem Schmarotzertum konform.
    Wann verlangt die Gema eigentlich Gebühren auf Kondome, weil irgendwer mal irgendwann auf einem Datenträger den Orgasmusschrei festgehalten hat, der ja aus der Benutzung eines Kondomes resultieren könnte?
    Das ist doch genauso geisteskrank wie unsere Politiker mit der Rundfunkabgabe auf PC´s.

  • Urheberrechtsabgabe auf Scheibgeräte
    oder Schreibutensilien allgemein. Damit kann ich nämlich auch urheberrechtlich geschütztes Material kopieren. Warum ziehen die GEMA und ähnliche Organisationen nicht gleich monatlich von jedem Bundesbürger eine Summe X ein, die dann aufgeteilt wird. Dann muss man sich nicht ständig Gedanken um neue Pauschalen und Abgaben machen. Und man könnte dann gleich nach dem Modell der GEZ jedes Jahr über die Erhöhung der Pauschalen verhandeln.

  • Wie paradox ist das eigentlich?
    Warum verlangen die Verwertungsgesellschaften Abgaben für etwas, was in ihren Augen verboten sein soll? Nach deren Ansicht darf es die Privatkopie doch gar nicht geben, aber Abgaben werden von denen auf jeden Mist erhoben.

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