Bitkom ist enorm sauer auf China

Der Branchenverband Bitkom lässt seinem Unmut über das Reich der Mitte freien Lauf. Er hat die chinesische Regierung aufgefordert, Handelshemmnisse für Hightech-Produkte abzubauen.

Die CCC unterscheide sich von den international anerkannten ISO-Standards. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses verlangten die chinesischen Behörden detaillierte technische Informationen wie Quellcodes von Software oder Baupläne von Chips. Die staatlichen Testlabors verfügten aber nicht über die im Westen üblichen Non-Disclosure-Agreements. Der Schutz geistigen Eigentums sei daher nicht gewährleistet. Es bestehe die Gefahr, dass Know-how in die Hände der chinesischen Mitbewerber gelangt.

China entwickle darüber hinaus im Hochtechnologiebereich eigene Standards, die von internationalen Normen abweichen sollen. Diese Standards verlangten eine Prüfung durch chinesische Stellen. Mit der Einführung der Multi Level Protection Scheme (MLPS) im August 2007 sei für ausländische Unternehmen im Sicherheitsbereich die Offenlegung sämtlicher Produktinterna im Prüfungsprozess zwingend. Die Schaffung eines nationalen chinesischen Standards bedeute für alle europäischen Unternehmen eine Zugangsbarriere zum chinesischen Markt. Betroffen seien davon in erster Linie die Hersteller von Computerchips.

Hintergrund: Aus Deutschland wurde im Jahr 2009 Informations- und Kommunikationstechnik sowie Unterhaltungselektronik im Wert von rund 480 Millionen Euro nach China exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Exporte um 17 Prozent zurück. Dagegen hat Deutschland im Jahr 2009 Hightech-Waren im Wert von rund 14,5 Milliarden Euro aus China importiert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einfuhren infolge der Wirtschaftskrise um 13 Prozent gesunken.