Braucht ein Unternehmen einen Twitter-Fahrplan?
Die Meinungen über den Microblogging-Dienst Twitter in Unternehmen gehen weit auseinander. Heißt es auf der einen Seite, dass es reine Zeitverschwendung sei, die meist sinnfreien Tweets zu verbreiten – meint die andere Seite, dass man durch Tweets durchaus wichtige Geschäftskontakte knüpfen könne. Eins steht jedoch fest: Twitter ist ein Medium das auf Geben und Nehmen setzt.
Ein Leben ohne Twitter ist für viele wohl kaum noch vorstellbar. Doch welche Stellung nimmt der Microblogging-Dienst im täglichen Unternehmensalltag ein. Täglich füllen Tausende ihre Accounts mit Tweets – da spielt es allerdings auch eine Rolle, was man twittert und wie professionell ein Unternehmen diesen Kommunikationskanal nutzen kann oder möchte! Für den einen ist es ein unterhaltsamer Pausenfüller und für den anderen ein wichtiges PR-Instrument und ein Chance auf mehr Geschäftskontakte. Viele Chefs sehen darin einen Produktivitätskiller.
Doch dabei geht es selbstverständlich um mehr als “Oh das ist neu, das nutzen wir mal! “. Eine Art Fahrplan ist deshalb durchaus notwendig, damit Twitter im Unternehmen nicht zum reinen Spaßtool mutiert. Der Unternehmer sollte sich immer bewusst sein, wie er seine Zielgruppe damit erreichen kann. Mit geringem Personaleinsatz kann so bei richtiger Twitter-Politik eine hohe Reichweite aufgebaut werden. Dabei ist vor allem der direkte Dialog mit dem Kunden, Journalisten und Bloggern ein Kernelement des Markenaufbaus über soziale Netze.
Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Absolit und des eco-Verbandes der deutschen Internetwirtschaft e.V. nutzen Lufthansa und Google den Microblogging-Dienst am effektivsten. “Twitter wird von einigen Unternehmen sehr erfolgreich zur Kundenbindung eingesetzt, es lohnt sich die Beispiele näher anzuschauen und daraus zu lernen”, so Studienautor Torsten Schwarz. Unternehmen wie Otto, Ebay, Kodak und Vodafone seien in Deutschland die Vorreiter beim Einsatz von Twitter als Medium für den Kundendialog. Fast neunzig Prozent der Inhalte im Twitter-Account von Otto bestehen demnach aus Antworten auf Fragen von Twitter-Nutzern.