Kommunikation wird 2010 teurer

2009 war die Nutzung der Telekommunikation im Schnitt 2,4 Prozent billiger als im Jahr zuvor. Internet und Festnetz waren um 2,3 Prozent billiger und die Mobilfunkkosten gingen im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent zurück. Auch mobile Datendienste verbilligten sich. Gleichzeitig nutzen immer weniger Menschen Festnetzanschlüsse. Dennoch könnte gerade dieser Trend zu höheren Tarifen führen.

Genter sieht in den nächsten Monaten auch die ersten kostenpflichtigen Inhalte von Verlagen. Große Erfolgsaussichten bescheinigt der Analyst den Verlagen damit allerdings nicht. “Stützpfeiler bleiben jedoch weiterhin die Werbeeinnahmen”, so Genter weiter. Aber vielleicht tun sich ja durch den wachsenden Zugriff auf diese Inhalte über Smartphones neue Micropayment-Optionen, also der Bezahlung von Kleinstbeträgen, auf.

Anders stellt sich die Lage bei kostenpflichtigen On-Demand-Angeboten für Filme und Musik dar. Diese werden ihren begonnenen Siegeszug weiter fortsetzen. Dazu kommen neuere Angebote wie Leihautomaten für DVDs, die in den USA beispielsweise bei McDonald’s bereits zum ernsthaften Wettbewerb für Videotheken geworden sind. Diese Entwicklungen ändern jedoch nichts daran, dass das Fernsehen weiterhin eine Hauptbezugsquelle für Bewegtbild-Unterhaltung bleiben wird.

Nicht nur Smartphones werde immer wichtiger. Nach den NetBooks werden dieses Jahr sogenannte NetTablets oder NetTabs das Endgeräteangebot erweitern – Computer, die noch kleiner sind als NetBooks und über einen Touchscreen bedient werden. Die herkömmlichen PCs werden immer mehr von neuen Formfaktoren abgelöst werden.

So geht Deloitte davon aus, dass im Unternehmensumfeld rund eine Million neue Thin-Client-Arbeitsplätze entstehen werden. Die Verteilung von Rechenaufgaben auf mehrere Server in einem virtuellen Netzwerk (Cloud Computing) wird darüber hinaus stärker wachsen als jeder andere derzeitige IT-Trend – vor allem dank der Nachfrage kleiner und mittelständischer Unternehmen.

Eine weitere Zunahme wird die Nutzung von Voice-over-IP-Telefonie auf Mobiltelefone erfahren. Diese dürfte 2010 von einer Nischen- zu einer Main-Stream-Anwendung werden. Beide Entwicklungen erhöhen die Anforderung an die Telefonnetze, weshalb Anbieter die Verfügbarkeit und Bandbreite erheblich ausbauen werden. Dabei werden die Dienste auch umweltfreundlicher – Netzbetreiber werden ihre CO2-Emissionen um bis zu zehn Prozent senken. Um die Netzauslastung besser zu steuern, werden nutzungsabhängige Pricing-Systeme die bisher üblichen Daten-Flatrates ablösen – Benutzer werden genau für die Datenmenge/-art bezahlen, die sie abrufen.

“Anbieter werden vor allem auf neue, effizientere Technologie setzen, um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck zu entsprechen. Außerdem werden sie ebenfalls mittels Technologie ihre Prozesse verschlanken. Reicht dieses nicht aus, werden auch die Preise angepasst – wir erwarten eine solche Entwicklung vor allem im Bereich der Telefonie”, schließt Gentner ab.