Infor wird eine SaaS-Tochter gründen
Alle reden von Software as a Service (SaaS) und haben den Kopf in den Wolken – nur nicht der auf mittelständische Kunden spezialisierte ERP-Experte Infor. Zumindest war das so bis gestern. Auf seiner Kundenkonferenz in Köln erklärte CEO Jim Schaper, dass im Juni eine eigene Unternehmenseinheit nur für SaaS-Angebote die Arbeit aufnehmen werde.
So viel steht aber schon mal fest: Als erste Lösung hat man ein Angebot für Finanzchefs von mittelständischen Firmen im Auge. Wie Schaper erklärte, wird diese jedoch nicht auf dem Angebot der Infor-Tochter Varial basieren. “Varial ist zu spezifisch auf mitteleuropäische Firmen zugeschnitten, das würde keinen Sinn machen”, führte der Europachef Wolfgang Kobek aus. Er hatte im Sommer noch Cloud Computing eine Komplettabsage erteilt.
Zunächst werde die neue Tochter sowieso vorrangig in den USA tätig sein. “Cloud Computing ist ein Phänomen, das zuerst in den Staaten angenommen wird”, so Kobek. Er erwartet analog zu Schaper, dass sich On-Demand-Software in Deutschland und generell Mitteleuropa erst in einigen Jahren durchsetzen kann. “Es ist wie immer: Zunächst adaptieren die USA das Thema, dann die Briten, zuletzt dann die Deutschen – dann aber mit Macht”, so Schaper.
Die Zentrale der neuen Unit wird voraussichtlich dann auch in den Staaten angesiedelt sein. Man hat bereits Vorstellungen über einen Namen der neuen Unit, diesen wolle man aber noch nicht verbreiten. “Alles ist noch im Werden begriffen, da wollen wir uns nicht unnötig schnell festlegen”, so Schaper. So viel steht aber schon fest: Das Hosting der SaaS-Lösung soll von Partnern übernommen werden. Welche das konkret sein werden, will Schaper im Frühjahr mitteilen.