Google sieht sich Apple-Microsoft-Bündnis gegenüber
Googles Android-Angriff auf Apples iPhone-Geschäft hat offenbar in Cupertino für Verstimmung gesorgt. Einem Bericht zufolge soll Apple auf dem iPhone schon bald als voreingestellte Suche das Angebot von Microsoft favorisieren. Das berichtet die Business Week. Zwei Personen wollen an den Verhandlungen beteiligt sein, bei denen die Erzrivalen Apple und Microsoft über den Austausch von Google gegen Bing beraten. Die Gespräche würden sich bereits über mehrere Wochen hinziehen.
Die Vereinbarung könnte für den iPhone-Nutzer bedeuten, dass seine Suche automatisch an Bing weitergeleitet wird. Oder, wenn er wieder Google nutzen will, er die Einstellungen seines Smartphones ändern muss. Wer zum jetzigen Zeitpunkt mit Bing über das iPhone suchen will, muss sich bei Microsoft eine Anwendung herunterladen oder im Browser zunächst die Adresse aufrufen.
Derzeit nutzt die Mehrzahl der iPhone-Anwender das Angebot von Google. Jedoch zeichnen sich immer mehr Spannungen zwischen Apple und Google ab. Vor allem im Mobilsektor konkurrieren jetzt das Nexus One mit dem iPhone und das iPhone OS muss sich künftig an dem quelloffenen Betriebssystem Android messen lassen.
Doch der Google-Angriff bleibt nicht unbeantwortet. So soll Apple gegenwärtig auch nach eigenen Wegen suchen, mobile Werbung auf dem iPhone zu platzieren und zu vermarkten. Damit greift Apple wiederum nach einer der Kernkompetenzen Googles.
2007, als Apple das Abkommen mit Google schloss, gab es diese Rivalität noch nicht. Die beiden Unternehmen kooperierten sogar und entwickelten eine für das iPhone optimierte Version von Google Maps und Youtube. Dann kam Android und sprengte den Frieden. Schließlich verwies Apple zwei Google-Anwendungen aus dem App-Store für das iPhone. Vor wenigen Wochen parierte Google den Schlag mit dem Nexus One.
Die BusinessWeek zitiert eine der Quellen, die lieber ungenannt bleiben möchten: “Apple und Google haben sich als Hauptfeinde anerkannt.” Jedoch kommen auch Apple und Google nicht um Redmond herum. “Microsoft ist jetzt eine Bauernfigur in dem Spiel.”