Oracle darf Sun kaufen
Brüssel sieht offenbar durch den Zusammenschluss von Oracle mit Sun Microsystems und damit auch MySQL keine Gefährdung des freien Wettbewerbs in der EU und winkt die Akquisition nach einer langwierigen Untersuchung und trotzt teilweise erbitterten Widerstands aus der Open-Source-Szene durch.
Natürlich habe die Kommission auch den möglichen Einfluss auf die offene Programmiersprache Java untersucht. Die Regelungen des Java Community Processes (JCP) würden Oracle daran hindern, anderen Unternehmen wie etwa SAP den Zugriff auf wichtiges geistiges Eigentum zu verwehren. Zudem würde Oracle mit Zugriffsbeschränkungen die Verbreitung von Java gefährden, daher sei eine derartige Einflussnahme sehr unwahrscheinlich. Die Gefahr einer Monopolbildung bei Middleware – ein Bereich, der durch den Sun-Zukauf ebenfalls gestärkt werde -konnte die EU nicht ausmachen.
Für Kritiker der Übernahme stellt sich jetzt die Frage, warum die EU sich mit der Genehmigung der Übernahme so lange Zeit gelassen hat. Michael Monti Widenius, der Erfinder von MySQL, hatte sich mit einer Kampagne gegen die Übernahme von MySQL durch Oracle stark gemacht – und dabei Auflagen gefordert. Er hofft nun, den Deal noch durch die Wettbewerbshüter in China und Russland stoppen zu können.