Datenströme hochverfügbar halten
Unternehmen sind auf hochverfügbare Internet-Anbindungen angewiesen. Doch wie kann sich vor unvorhersehbaren Gefahren für den Datenverkehr schützen – etwa, wenn Krähen im Raum Tokio die Ummantelung oberirdisch verlegter Glasfaserkabel zum Nestbau verwenden? Ein Gastbeitrag von Dr. Klaus Gheri, CTO des Innsbrucker Security-Spezialisten phion.
Der erste Schritt Richtung Hochverfügbarkeit ist eine redundante interne Struktur, die bei Systemausfällen sofort die Aufgaben der produktiven Systeme übernimmt. Doch Hochverfügbarkeit ist nicht mehr länger nur eine Frage interner Architektur. CIOs und Infrastrukturverantwortliche müssen die Produktivität der Filialen nun auch durch hoch verfügbare, schnelle und sichere Kommunikationswege gewährleisten und den Gedanken der Hochverfügbarkeit auf Bereiche ausdehnen, über die sie zunächst keine Kontrolle besitzen – nämlich die externe Netzanbindung, die Basis des darüber aufgebauten WANs (Wide Area Network).
WAN-Ressourcen nach den Geschäftsanforderungen aufteilen
Allen DSL-Schnäppchenangeboten für Endanwender zum Trotz: Im WAN ist Bandbreite immer noch teuer und rar. Daher ist es eine große Herausforderungen in vielen Unternehmen, kurze Antwortzeiten von geschäftskritischen Applikationen sicherzustellen und die wertvollen Ressourcen des WANs gemäß den Geschäftsanforderungen aufzuteilen.
Zur Optimierung der Konnektivität bieten die Hersteller von VPNs und Gateways heute vielfältige kombinierte Technologien an, beispielsweise verlustfreie Datenkompression, Caching, in die Gateways integrierte DNS-Slave Server, Applikations-Protokoll-Optimierungen, TCP-Protokoll-Optimierungen, Vorabverteilung von Dateien auf Datenspeicher, Reduktion der übertragenen Datenmenge durch Ausfilterung. Eine besondere Rolle spielt das Bandbreitenmanagement, das heißt die Priorisierung auf der Basis von Applikationen, Absendern und Empfängern oder nach anderen Geschäftsanforderungen wie zum Beispiel Tageszeit und Wochentag.
Die hohe Bedeutung der WAN-Optimierung für den produktiven Internetzugriff ist unbestritten, aber sie ist nur eine Teilantwort auf die Herausforderungen einer Geschäftswelt, die sich ganz und gar auf das Internet verlässt. Was geschieht bei einem Stromausfall? Bei Naturkatastrophen? Was bei falschen Konfigurationen beim Provider oder bei durchtrennten Leitungen im Zuge von Bauarbeiten? Sie bringen die Kommunikation mit den Filialen in den meisten Fällen zum Erliegen.
Kein Unternehmen ist vor solchen unvorhersehbaren und unbeeinflussbaren Vorfällen gefeit, auch nicht in Ländern mit einer gut entwickelten Infrastruktur. So gehören beispielsweise im Großraum Tokio Krähen zu den größten Gefahren für den Datenverkehr, da diese Vögel die Ummantelung oberirdisch verlegter Glasfaserkabel zum Nestbau verwenden.