Klasse statt Masse – Nokia denkt um
Der weltweit größte Handy-Hersteller Nokia will sein Angebot offenbar deutlich straffen. Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche, soll das Sortiment an Handy-Modellen spürbar reduziert werden. Details wolle Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo auf der Bilanzpressekonferenz an diesem Donnerstag bekannt geben.
Damit würde der Konzern von seiner bisherigen Strategie abrücken, mit möglichst vielen neuen Mobiltelefonmodellen die Konkurrenz in Schach zu halten. Zuletzt hatte Nokia mit über 50 Neuvorstellungen pro Jahr das Innovationstempo nach dem Marktstart von Apples iPhone beschleunigt. Doch damit konnten die Finnen weder den Aufstieg von Apple noch die eigenen Marktanteilsverluste stoppen.
Dem Anspruch, mit vielen neuen Mobiltelefonen Trends zu setzen, wurde Nokia in den vergangenen Jahren nicht mehr gerecht. Nun will der Konzern dem Bericht zufolge auf Klasse statt Masse setzen. Vorrangiges Ziel sei es nun, mit weniger, dafür aber außergewöhnlicheren Geräten die Kunden zu begeistern.
In Deutschland konnte sich Nokia nach jüngsten Zahlen der Marktforscher von ComScore mit einem Marktanteil von 35,4 Prozent zwar zuletzt weiterhin deutlich als Marktführer behaupten, die Bedeutung des von Nokia vertriebenen Betriebssystems Symbian ging aber zugunsten des iPhone-Betriebssystems leicht zurück. Im November führte Nokias Symbian dennoch den Markt in Deutschland mit einem Anteil von 58,5 Prozent an, gefolgt von Microsofts Windows Mobile (18,4 Prozent), Apple (15,2 Prozent) und dem Blackberry-System von RIM (6,1 Prozent Marktanteil).