Mikro- und Nanotechnik-Industrie blickt auf 2009 zurück
Eine Datenerhebung des IVAM Fachverbands für Mikrotechnik bestätigt Umsatzeinbußen, Exportrückgang und Finanzierungslücken bei der Europäischen Mikro- und Nanotechnik-Industrie. Die Branche reagiert mit Diversifizierung, Kundenakquise und Personalabbau.
Die Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftskrise auf die Branchen Mikrotechnik, Nanotechnologie und Neue Materialien sollen im Jahr 2010 etwas weniger spürbar werden als im vorausgegangenen Geschäftsjahr. Die Erwartungen für 2010 zeigen, dass die Branche den Optimismus nicht verloren hat. Für die zweite Jahreshälfte 2009 wurden in einzelnen Fällen bereits wieder “hervorragende Geschäfte” gemeldet.
Insgesamt erzielten die europäischen Unternehmen der Mikrotechnik, Nanotechnik und Neuen Materialien im Jahr 2009 einen Umsatz von knapp 44 Milliarden Euro. Jedoch sind die Umsätze im Jahr 2009 noch stärker als im Vorjahr, 2008, eingebrochen. Mehr als ein Viertel der Unternehmen vermeldet einen Umsatzrückgang von über 10 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die ein starkes Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent verzeichnen konnten, ist hingegen von 30 Prozent (2008) auf nur noch 12 Prozent (2009) gefallen.
Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Unternehmen zeigen für das Jahr 2009 einen Auftragsrückgang an, 63 Prozent haben ihre Produktion zurückgefahren. Immerhin konnten die Beschäftigtenzahlen in etwas mehr als der Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) stabil gehalten werden. Insbesondere den deutschen Unternehmen ist es offenbar mithilfe der Kurzarbeit gelungen, Entlassungen weitgehend zu vermeiden. Insgesamt beschäftigte die Branche in Europa Ende 2009 knapp 310.000 Mitarbeiter.
Die Geschäftsentwicklung bei den europäischen Mikro-, Nano- und Materialunternehmen im Jahr 2009.
Grafik: IVAM Fachverband