iPad nicht für Business-User
Kann man die Mischung aus Smartphone und E-Reader auch guten Gewissens einem Geschäftsmann empfehlen? Es hängt vielleicht ein bisschen davon ab, welchem Gewerbe man nachgeht, aber eines steht auf jeden Fall fest. Für einen Administrator, der sich um die Sicherheit von Firmendaten und um die des iPad kümmert, ist das Gerät ein Albtraum.
Damit provoziert Apple einen Konkurrenten und signalisiert, dass man sich zu einem Gatekeeper für Internet Content aufschwingen will, sperrt aber auf der anderen Seite gerade viele Business-Nutzer als potentielle User aus. Denn nicht wenige Unternehmensportale stützen sich auf Adobes Flash-Technologie.
Aber auch die Konsumenten, die ja eigentlich die wichtigste Zielgruppe für das iPad sein dürfte, können laut Adobe 70 Prozent aller Internet-Spiele nicht nutzen und zwei Drittel aller Internet-Videos nicht konsumieren.
Fogg spricht einen weiteren Punkt an. Derzeit gibt es keine handfeste Version des smarten Readers. Polizisten, die mit dem iPad Parksünder notieren, Stahlarbeiter, die über das iPad die Fertigungsstraße verwalten, oder ein Ingenieur, der auf der Baustelle mit dem fragilen Gerät, die Zementlieferung überwacht, sind derzeit nicht wirklich vorstellbar.
Aber es besteht noch Hoffnung. Fogg: “Das ist Version eins und was wir heute haben, ist sozusagen die Kernfunktionalität. Das Betriebssystem des iPad basiert auf dem iPhone OS.” Auf diese Weise sind Anwendungen, die jetzt für das iPhone verfügbar sind, auch für das iPad verfügbar, wenn auch die Darstellung vielleicht nicht optimal ist.
Ein SDK für das iPad gibt es bereits und so werden die Entwickler im App Store weitere Anwendungsgebiete für dieses Gerät erschließen, die man sich derzeit vielleicht noch gar nicht vorstellen kann. Vor allem bei der Darstellung von Inhalten tun sich verschiedene neue Möglichkeiten auf. Diese macht Anwendungen möglich, die auf dem Display des iPhone schlicht keinen Sinn gemacht hätten. Zum Beispiel medizinische Anwendungen, die etwa Röntgenbilder auf das iPad bringen könnten, wie ein Sprecher einer iPhone-Entwicklergruppe anmerkte. Ein Admin-Tool müsste – wie auch Flash-Support – aber von Apple selbst kommen.
“Apple hat beim iPhone zum Beispiel mit der Version 3 des iPhone OS Support für Exchange nachgeliefert”, so Fogg weiter. “Ich erwarte, dass Apple in den nächsten zwei bis drei Jahren die Funktionen des iPad erweitert, wie es eben beim iPhone auch der Fall war.” Außerdem verfügt das iPad über ein Mikrofon. Es sollte also künftig doch möglich sein, über eine Voice-over-IP-Anwendung mit dem iPad zu telefonieren. Vielleicht kommt ja irgendwann auch die Unterstützung für SMS.
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