Laut Microsoft-Chef Steve Ballmer ist das aktuelle Betriebssystem Windows 7 die meistverkaufte Betriebssystem-Version des Unternehmens. Zwischen Oktober und Dezember 2009 habe Microsoft 60 Millionen Windows-7-Lizenzen verkauft. Eine Forrester-Studie bestätigt, dass 66 Prozent der Unternehmen auf Windows 7 migrieren wollen.

Die Frage ist, was der nächste Schritt von Microsoft mit Windows sein wird? Es gibt noch jede Menge Herausforderungen für Betriebssysteme, besonders im Hinblick auf Googles Cloud-basiertes Chrome-Betriebssystem.

ZDNet.uk: Wird der Erfolg von Windows 7 ein Problem für Windows 8 sein? Wie stellen Sie sicher, dass Sie mit dem nächsten Betriebssystem auch auf dem neuesten Stand der Technik sein werden?

Steven Sinofsky: Darauf gibt es keine Antwort. Wir werden das tun, was wir für nötig halten. Es ist das Gleichgewicht zwischen der Lösung von Problemen und Innovation.

ZDNet.uk: Es gibt Gerüchte über einen sehr starren Masterplan für Windows 8, bei dem alles von oben vorbestimmt sein wird.

Steven Sinofsky: Das ist nicht der Weg, wie wir arbeiten würden. Das Letzte was eine große Produktentwicklung braucht, ist eine Person die vorbestimmt, wie das Produkt aussehen soll. Wenn Sie an die Komplexität unserer Industrie denken, gibt es nicht eine Person, die all das allein tun könnte.

ZDNet.uk: Überdenken Sie durch die schlanken Betriebssysteme Android und Chrome OS die grundsätzliche Struktur von Betriebssystemen? Was macht den größeren Sinn: Ein Cloud-Betriebssystem oder ein OS nach herkömmlichen Windows-Ansatz?

Steven Sinofsky: Es gibt keine SD-Karten Slot in der Cloud. Ich habe mir die Cloud angesehen und ich habe auch keinen Print-Button gefunden. Es gibt sehr viele Dinge, die einfach fehlen. Denken Sie einmal über diese Analogie nach: Windows ist ein Kino und die Software sind die Filme, die gespielt werden. Das Kino hat jede Menge zu tun, damit der Betrieb einwandfrei läuft. Egal, welche Technologie genutzt wird um Filme zu drehen und egal was die Filme machen – man sitzt in einem klimatisierten Raum, schaut den Film an und genießt ein paar Snacks.

Es gibt eine ganze Reihe von Dingen in einem PC und es ist unklar, welche ihren Dienst aufgeben, wenn man in die Cloud wechselt. Das ist die Äquivalenz: Wenn man eine Cloud-basierte Anwendung nutzen möchte, dann braucht man noch immer eine Tastatur und auch immer noch eine Grafikkarte. Es stellt sich heraus, dass all diese Dinge sehr wichtig für den Gebrauch von Software sind. Wenn man darüber nachdenkt, wie Computer-Hardware immer besser wird, warum sollte man dann auf bestimmte Dinge verzichten, wenn auch die Software immer besser wird?

Und das ist es, was auch im Kino geschehen ist: Wenn man einmal auf die bessere digitale Projektion umgestiegen ist, warum kann man dann nicht gleich auch bessere Sitze einbauen. Das gleiche passiert mit Software, die sich auch an neue PC-Hardware immer besser anpasst.

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Silicon-Redaktion

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