Schon gechattet? GEZ goes 2.0
Die Gebühreneinzugszentrale GEZ will ihr Image verbessern und setzt dabei auf das Web 2.0. Die Behörde hat ihre Webseite aufgehübscht, lässt (vornehmlich weibliche) Mitarbeiter bloggen und das Gebührenvolk in einem Internetforum (mit Ladenschluss) über Sinn und Unsinn der Rundfunkgebühren diskutieren. Dazu gibt es Expertenchats und einen “entschlossenen Punkt” im neuen Logo.
“Seit einiger Zeit lässt sich eine rege Diskussion in Foren über Sinn und Notwendigkeit von Rundfunkgebühren beobachten”, heißt es zur Begründung von der GEZ. “Dieser vielfältigen Diskussion möchten wir eine neue Plattform bieten”, sagte GEZ-Abteilungsleiter Adalbert von Cramm zum Start des Forums. Dahinter steckt vermutlich der Wunsch, eine Diskussion, die sich schon lange nicht mehr stoppen lässt, wenigstens ein bisschen zu steuern.
Alle Nutzer können sich im GEZ-Forum auf Wunsch weitgehend anonym aufhalten. Der Benutzername kann frei gewählt werden, allerdings wird eine registrierte E-Mail-Adresse abgefragt. “Es geht uns in keinem Fall darum, herauszufinden, ob jemand seiner Gebührenpflicht nachkommt oder nicht”, so von Cramm. “Vielmehr sind wir daran interessiert, was die Nutzer über die GEZ, den Gebühreneinzug und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk denken.”
Die bloggenden GEZ-Mitarbeiter sind bislang ausnahmslos weiblich und pflichtschuldigst überzeugt von ihrer eigenen Firma. Vera Z. will aufzeigen, dass die GEZ “eine Superfirma ist” und freut sich über einen “frischen Schriftzug, neue Farben und einen entschlossenen Punkt”. Gemeint ist das neue Logo.
Trotz solch revolutionärer Ansätze hat die GEZ dann aber doch ein bisschen verstaubte Behörde ins Web-2.0-Zeitalter hinübergerettet. Das Internetforum hat Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr.