Insolvenzen werden steigen
Die prognostizierte Verbesserung der Wirtschaftslage wird allerdings nicht verhindern können, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gerade im Mittelstand weiter steigt, meint Englisch: “Selbst wenn jetzt wieder eine leichte Erholung festzustellen ist – ein Produktionseinbruch wie es ihn 2009 gegeben hat, hinterlässt deutliche Spuren. Es wird noch mindestens zwei Jahre dauern, bis wir beim Produktionsvolumen wieder auf dem Stand vor der Krise sind. Eine solche Unterauslastung der Kapazitäten beschleunigt die Marktbereinigung”, so Englisch.
Zudem wird die steigende Zahl von Insolvenzen auch bislang gesunde Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. “Forderungsausfälle können durchaus zu existenzbedrohenden Situationen führen”, so Englisch. Einigen Unternehmen wird auch die wachsende Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe zum Verhängnis: “Wer schon vor der Krise Probleme hatte, kann jetzt kaum noch auf Entgegenkommen von Seiten der Banken hoffen. Die Banken sind bei der Kreditvergabe zu Recht sehr vorsichtig geworden. Für einige mittelständische Unternehmen wird die Zeit knapp”, erklärt der Wirtschaftsexperte.
Sollte keine deutliche Verbesserung der Wirtschaftslage eintreten, könnten daher zahlreiche Unternehmen gefährdet sein: Bei jedem zehnten Unternehmen würde das Ausbleiben eines nachhaltigen Aufschwungs zu existentiellen Problemen führen – nur jedes zweite Unternehmen sieht sich derzeit gefeit gegen die Auswirkungen der Krise. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Situation besonders schwierig: Jeder sechste ostdeutsche Mittelständler befände sich in einer kritischen Situation, wenn es in den kommenden sechs Monaten nicht zu einer durchgreifenden Verbesserung der Wirtschaftslage kommt.
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