Mittelstand: Firmenpleiten weiterhin befürchtet
Die Wirtschaftskrise ist für viele Mittelständler noch lange nicht überwunden. Branchenexperten rechnen bis zum Jahresende mit einer deutlichen Zunahme der Firmenpleiten. Betroffen ist demnach vor allem der Mittelstand. Das könnte dramatische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
Weiterer Beschäftigungsrückgang zu erwarten
Nach wie vor planen die mittelständischen Unternehmen sehr vorsichtig: Zwar wollen 15 Prozent der Unternehmen im kommenden Halbjahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen, der Anteil der Unternehmen, die die Zahl der Beschäftigten reduzieren wollen, ist mit 18 Prozent aber etwas höher. Daher ist mit einem leichten Rückgang der Beschäftigtenzahl im deutschen Mittelstand zu rechnen, keineswegs aber mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Der Negativtrend beim Thema Beschäftigung dauert an: Weiterhin überwiegen die Unternehmen, die einen Personalabbau planen, gegenüber denen, die zusätzliche Mitarbeiter einstellen wollen.
Grafik: Ernst&Young
Auch bei den Investitionen wollen die Mittelständler weiterhin Zurückhaltung walten lassen: 23 Prozent der Befragten planen, die Investitionsausgaben im kommenden Jahr zu erhöhen, 16 Prozent wollen sie reduzieren. Die große Mehrheit aber – 61 Prozent – hat vor, die Investitionsausgaben auf dem aktuellen (niedrigen) Niveau zu belassen.
Unternehmen agieren sehr vorsichtig
Obwohl die Zuversicht langsam zurückkehrt, agieren die deutschen Mittelständler nach wie vor sehr zurückhaltend und versuchen, möglichen Risiken aus dem Weg zu gehen. Zwei von drei deutschen Mittelständlern setzen derzeit nicht auf Wachstum, sondern konzentrieren sich darauf, das Kerngeschäft zu stabilisieren. An einer Erweiterung der Produktpalette arbeitet nur jedes dritte Unternehmen. Eine Internationalisierungsstrategie verfolgt sogar nur jedes vierte Unternehmen.