Der Internist aus Paris stieß erstmals auf die neue, Erythema ab igne (EAI, ignis lat. Feuer) genannte Erkrankung bei einem 27-jährigen Mann, der sich mit einer solchen “schmutzig” wirkenden, nicht schmerzhaften Hautzeichnung auf den Oberschenkeln vorstellte. Er berichtete, die Läsionen seien entstanden, nachdem er sich einen Laptop gekauft und täglich mehrere Stunden damit auf dem Schoß gearbeitet habe. Die Hautrötung sei anfangs vorübergehend gewesen, dann aber geblieben – inzwischen seit Monaten.
Weil die klinische Diagnose eines EAI offensichtlich war, veranlassten die Ärzte keine Labortests und empfahlen dem Patienten lediglich, den Laptop stets auf einem Tisch zu platzieren. Daraufhin gingen die Symptome innerhalb von drei Monaten vollständig zurück.
Wie Bachmeyer erläutert, entsteht ein EAI, wenn Körperareale längere Zeit einer Hitze (Infrarotstrahlung) ausgesetzt sind, die mit 43° bis 47° C noch so mild ist, dass sie keine Verbrennungen verursacht. Bekannte Manifestationsstellen sind Schienbeine und Knie durch zu nahes Sitzen an Kaminfeuer oder Ofen, ferner Rücken und Bauch durch Auflegen von Heizkissen oder Wärmflasche sowie – als Berufskrankheit – Gesicht und Arme von Köchen oder Bäckern. Anfangs noch verschwinden die “fire stains” oder “toasted skin syndromes” jedesmal wieder, im Lauf der Zeit jedoch wird die Pigmentierung stärker und beständiger – das Gewebe wird ähnlich wie bei sonnengeschädigter Haut durch Abbau von elastischen Fasern atrophisch.
Meist geht ein EAI nicht mit Schmerzen einher, nur wenige Patienten berichten von Brennen oder Stechen. Die Behandlung besteht in konsequentem Meiden der Wärmequelle, die Prognose ist im Allgemeinen gut. Allerdings können sich nach langer Exposition, wenn auch selten, Plattenepithel- und Merkelzellkarzinome bilden, bei Männern Spermatogenese und Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.
Bisher gibt es nach Angaben Bachmeyers Berichte über fünf Patienten mit EAI durch Laptops. Doch könne die Zahl zunehmen, da die Mikroprozessoren der Geräte immer leistungsfähiger werden und Temperaturen bis 50° C erzeugen. Eine feste Unterlage komme auch den Computern zugute, weil sie sich dort weniger aufheizen als nah am Körper.
Es gibt aber Abhilfe gegen EAI: Bereits 2008 hatte beispielsweise der Chiphersteller Qualcomm ein winziges Laptop vorgestellt, das besonders wenig Wärme abgeben soll. Dafür wurde der besonders robuste und wenig Hitze entwickelnde Chipsatz Snapdragon eingesetzt:
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