Siemens-Chef repräsentiert Deutschland in Asien
Peter Löscher, Konzern-Chef von Siemens, hat einen neuen Nebenjob. Demnächst steht er an der Spitze des einflussreichen Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA). Dort soll er BASF-Chef Jürgen Hambrecht ablösen. Die Leitung des APA ist mit hohem politischem Renommee verbunden.
Der APA-Vorsitzende führt beispielsweise die Wirtschaftsdelegationen von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihren Asienreisen. Löscher bewegt sich noch nicht lange auf diesem Parkett. Er war Mitte 2007 im Zuge der Siemens-Schmiergeldaffäre an die Spitze des Technologiekonzerns gekommen – als erster Siemens-Chef von außen. Davor hatte er fünf Jahre in den USA gearbeitet.
Peter Löscher wird künftig mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Asien reisen.
Foto: Siemens
Der amtierende APA-Vorsitzende Jürgen Hambrecht erklärte, er werde den 52-jährigen Löscher am Ende der Asien-Pazifik-Konferenz im Mai in Singapur offiziell als seinen Nachfolger vorschlagen. Löscher sei eine Persönlichkeit, die “hohes unternehmerisches Gewicht und gute politische Netzwerke in Asien” habe, so seine Begründung. Wann genau Hambrecht sein Amt übergeben wird, steht noch nicht fest, wahrscheinlich aber im nächsten Jahr. Denn der 64-Jährige geht als Vorstandschef von BASF im Frühjahr 2011 in den Ruhestand.
Es hat Tradition, dass Siemens den höchsten Repräsentanten des prestigeträchtigen Gremiums stellt. Hambrechts Vorgänger war der frühere Siemens-Chef Heinrich von Pierer, der den APA seit der Gründung 1993 bis 2006 führte. Nach Informationen der Financial Times Deutschland hat sich Löscher selbst um den Posten bemüht. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel soll bereits ihre Zustimmung signalisiert haben – obwohl diese nicht unbedingt erforderlich wäre.