Handys schaffen neue Realität
Die Mobilfunkbranche hat ein neues Schlagwort: ‘Augmented Reality’ (Erweiterte Realität). Auf dem Mobile Word Congress (MWC) in Barcelona wurde es auf dem Mobile Augmented Reality Summit diskutiert. Augmented-Reality-Anwendungen versprechen den Nutzern eine neue Erlebnisqualität und den Herstellern mehr Umsätze.
Dienste für Deutschland umfassen beispielsweise eine Immobiliensuche von Wohnmap, mit der Wohnungssuchende mit dem Mobiltelefon durch die Straßen gehen, die Kamera auf ein Gebäude richten und auf dem Bildschirm das Gebäude und Informationen zu zum Verkauf stehenden Wohnungen ansehen. Zusätzlich lässt sich das hinterlegte Exposé aufrufen und im Falle eines weiter entfernten Objekts sogar die Route zum Zielort anzeigen. In Köln, Düsseldorf oder Berlin stehen Stadtführungen zum Download bereit, die Infos über das Live-Kamerabild legen.
Das Münchener Unternehmen Metaio bietet eine Augmented-Reality-Anwendung für das iPhone an. iLiving ist die mobile Version einer Einrichtungssoftware, die es schon seit einiger Zeit für den PC unter dem Namen Meine Wohnung – Click & Design gibt, und die im App-Store zum Herunterladen bereit steht. Mit ihr können die Nutzer schon vor dem Kauf die Wirkung von Möbeln oder Einrichtungsgegenständen ausprobieren und sie als dreidimensionale Modelle maßstabsgetreu in ein Photo der Wohnung, des Gartens oder der Terrasse integrieren.
Der Anwender muss zunächst ein Bild des Zimmers aufnehmen, in dem ein DIN A4-Blatt mit einem Strichcode liegt. Der Strichcode dient als Maßstab, mit dessen Hilfe die iLiving-Anwendung die Perspektive des Raumes im Bild erkennt und virtuelle Möbel aus einer Datenbank darin lage- und maßstabsgerecht platzieren kann. Anschließend lassen sich die Objekte hin und her bewegen, drehen und immer wieder neu arrangieren. Metaio hat diese Anwendung als White-Label-Software konzipiert und bietet sie Einrichtungshäusern oder Online-Plattformen an, damit diese ihre Einrichtungsgegenstände in die Datenbank einpflegen können.
Für Symbian-Geräte gibt es ebenfalls eine Augmented-Reality-Lösung. Als Betaversion bietet Sequence Point seine Software ARound für Symbian-Geräte wie das Nokia N97 oder die Nokia-Navigator-Geräte 6210 und 6710 an. Sie verfügen über den erforderlichen GPS-Empfänger, einen Bewegungssensor sowie einen Kompass. Wie schon Wikitude oder Layar blendet ARound Zusatzinformationen in das Videobild von Landschaften und Gebäuden ein, die aus Quellen mit georeferenzierten Daten stammen. Auch weiterführende Links sind möglich. Die aktuell verfügbare Version unterstützt auf dem Mobiltelefon gespeicherte Points of Interest, Wikipedia und Twitter.