Aufruhr im Markt für Backup und Recovery

Interessant ist dabei ein Blick auf die Firmenübernahmen, mit denen die Speicheranbieter in jüngster Zeit ihr Portfolio erweitert haben, denn sie zeigen, wohin die Reise nach Ansicht der Hersteller geht. Top-Zukäufer am Markt ist EMC, das sich 2009 mit NAS-Spezialist Network Appliance (Netapp) eine erfolgreiche Übernahmeschlacht um Data Domain, Hersteller von Software zur Datendeduplizierung, geliefert hatte. Durch den Kauf von FastScale Technology holte sich EMC zudem mehr Know-how über die bessere Auslastung von Servern ins Haus. Die Programme von FastScale sollen dafür sorgen, dass mehr virtuelle Maschinen auf einem Server eingerichtet und der Speicherbedarf reduziert werden können.

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EMC hatte sich ja schon vor längerem die Virtualisierungsschmiede VMware gesichert und hofft mit FastScale auch in zukünftigen virtualisierten Cloud-Umgebungen eine einheitliche Verwaltung anbieten zu können. Dazu passt auch die Übernahme von Configuresoft, das Software zur Server-Verwaltung inklusive Change- und Compliance-Management entwickelt hatte. Für eine bessere Identifizierung und Klassifizierung von verteilten Informationen schaffte sich EMC die eDiscovery-Software von Kazeon an. Fehlendes Know-how im Open-Source-Geschäft versuchte der Speichergigant Anfang 2009 mit der Teilübernahme von SourceLabs auszugleichen.

Aber auch die Konkurrenten kauften im vergangenen Jahr Firmen und damit Applikationen zu. Bakbone, stark im Bereich Apple, Linux und NAS-Integration konnte 2009 nicht nur seinen Marktanteil steigern sondern sich mit der Übernahme von Asempra und ColdSpark auch Programme zur Datenreplikation und zur Verwaltung von E-Mail-Strukturen sichern.

Hewlett-Packard, Rang vier unter den Anbietern von Backup- und Recovery-Services, kaufte mit Ibrix eine Firma, die sich auf die Datensicherung von geclusterten NAS-Verbünden mit großen und sehr großen Datenmengen spezialisiert hatte.

Auf was die Anwenderunternehmen beim Modernisieren ihre Backup- und Recovery-Strukturen achten sollen sind skalierbare und robuste Wiederherstellungsmechanismen für virtuelle Maschinen, da immer mehr unternehmenskritische Informationen virtualisiert werden. Zu achten ist laut den Empfehlungen von Gartner auch auf Funktionen zur Datenreduzierung, die möglichst zusammen mit Backup-Prozessen gekoppelt sein sollten. Insbesondere bei der Archivierung von Informationen sollten Daten reduziert werden. Insgesamt sollten IT-Verantwortliche bei der Einführung neuer Techniken wie der Server-Virtualisierung auch auf die Anpassung der Backup- und Recovery-Systeme achten und sie gegebenenfalls modernisieren.

Die Autorin Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin, Coach und Mediatorin in München.

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Silicon-Redaktion

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