Aufruhr im Markt für Backup und Recovery

Seit die Applikation E-Mail praktisch alle anderen Kommunikationswege in und zwischen den Unternehmen abgelöst hat, kämpfen Administratoren mit gigantischen Datenbergen, die gesichert und oft auch gesetzeskonform archiviert werden wollen. Hinzu kommen neue IT-Umgebungen wie virtualisierte x86-Server, deren Daten ebenfalls individuell gespeichert werden wollen. An den unterschiedlichsten Datenbeständen herrscht also kein Mangel. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat ausgerechnet, dass sich die Datenmengen derzeit alle 18 Monate verdoppeln.

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Deshalb ist der Markt für Programme zur Datensicherung und -wiederherstellung noch immer ein Wachstumsmarkt mit zweistelligen Zuwachsraten. Die Analysten von Gartner haben ausgerechnet, dass die Anbieter solcher Programme und Dienstleitungen 2008 einen Umsatz von knapp 3 Milliarden Dollar erzielten, gut 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Marktführer ist und bleibt mit großem Abstand Symantec mit den beiden Produktlinien “NetBackup” und “Backup Exec”, die es zusammen auf einen Marktanteil von fast 44 Prozent brachten. Zweiter im Bunde ist die IBM mit einem Anteil von knapp 16 Prozent, gefolgt von EMC mit gut 11 Prozent.

Neue Möglichkeiten ergeben sich für die Anbieter durch Modernisierungsbestrebungen der Anwender. Die Administratoren müssen die Daten ihrer virtuellen Umgebungen und zunehmend der Mobilgeräte sichern, die immer mehr unternehmenskritische Informationen enthalten. Dann wollen auch NAS-Server und Außenstellen ihre Daten – möglichst zentral – gespeichert wissen. Zusatzfunktionen wie die Möglichkeit zu Momentaufnahmen des Datenbestands (Snapshots), die permanente Datensicherung (Continous Data Protection) oder Datenreplikation sowie die Forderung nach Einrichtung von Service-Levels führen dazu, dass Unternehmen modernisieren: Laut Gartner wollen zwei Drittel der untersuchten Unternehmen ihre Backup-Lösungen in diesem Jahr anpassen.

Dabei soll alles möglichst integriert ablaufen mit eingebauten Kontroll- und Reportfunktionen. Da zusätzlich die Fenster für Backup-Zeiten immer kleiner werden, die Datenberge aber wachsen, ist die Datenreduzierung gefragt. Der Renner seit Jahren sind die Programme zur Deduplizierung, mit denen identische Daten erkannt und dann nur einmal abgelegt werden. Zunehmend sind auch unternehmenskritische Informationen auf Open-Source-Maschinen zu sichern, für die natürlich die gleichen Sicherheitsstandards gelten wie für herkömmliche Hardware. Neue Modelle wie Cloud-Computing oder Storage als Service segmentieren das Angebot und erhöhen die Chance für Anwender nach einer für sie maßgeschneiderten Lösung.

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Silicon-Redaktion

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