“Change Management ist kein Selbstläufer”
Wie steht es generell um Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit in Unternehmen? Haben sich Stellenwert und Anlässe des Change Managements in letzter Zeit verändert? Und was sind die Kriterien für eine erfolgreiche Transformation? Diese Fragen und viele mehr stehen im Mittelpunkt der Studie ‘Change Management 2010’ von Capgemini Consulting.
Entscheidung zwischen Motivation oder Resignation
So wundert es denn nicht, dass die Sicherstellung von “Mobilisierung und Commitment” im Unternehmen – der Klassiker des Change Management – als Top-Priorität schlechthin bei Veränderungsinitiativen angesehen wird. Zwei von drei Befragten halten dies für den wichtigsten Erfolgsfaktor überhaupt. Ebenfalls weit vorne: “Situation und Umfeld analysieren und verstehen” (51 Prozent) sowie “Führung fördern” (35 Prozent).
Alles in allem messen rund 80 Prozent der Befragten Change Management eine “stark positive” oder sogar “sehr stark positive Bedeutung” für die Gesamtproduktivität im Unternehmen bei. Das Pendel schwenkt ins Gegenteil, wenn es mit der strukturierten Begleitung des Veränderungsprozesses nicht klappt. Die negativen Effekte kumulieren sich dann im Schnitt auf einen Produktivitätsrückgang von 25 Prozent – oder rechnerisch ausgedrückt auf einen Ausfall von jedem vierten Mitarbeiter. Gar jeder neunte Mitarbeiter geht in der Folge schlecht oder unzureichend begleiteter Veränderungsprozesse.
Bleibt die Frage, bei wie vielen Veränderungsprozessen der jüngsten Zeit die Ziele überhaupt erreicht wurden: Als echten Erfolg (Ziele zu wenigstens 90 Prozent erreicht) lassen sich laut Studie gerade mal 10 Prozent werten, jedes zweite Projekt dagegen wird mit 0 bis 50 Prozent der erreichten Ziele als Flop gewertet. Beim Rest hängt das Urteil vom Betrachter ab. Felicitas von Kyaw: “Eine positive Change-Bilanz sieht anders aus.” Die Studie ‘Change Management 2010’ kann kostenlos aus dem Netz geladen werden.