CeBIT: Personalausweis fürs Handy
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) zeigt auf der CeBIT eine Konzeptstudie zur Nutzung des neuen Personalausweises mit Mobilfunkgeräten. Das Handy fungiert dabei gleichzeitig als Internet-Zugang und als Lesegerät für den Ausweis.
Am 1. November kommt der neue Personalausweis und mit ihm die eID-Funktion, die für mehr Sicherheit bei Online-Transaktionen sorgen soll. Die neue Technik funktioniert auch mit dem Handy. Das zeigt das Fraunhofer SIT mit einer Studie auf der CeBIT
(Halle 9, Stand B36).
Dank NFC-Funktechnologie benötigt man für die mobile Nutzung des Ausweises kein spezielles Lesegerät mehr, die Daten werden per Funk an das Handy übertragen. “Noch sind nur wenige Mobilfunkgeräte mit dieser Technik ausgestattet, aber das wird sich ändern”, sagt Forschungsbereichsleiter Mario Hoffmann vom Fraunhofer SIT, “denn die Handhabung ist bequem und sicher.”
Bild: Fraunhofer SIT
Das Anwendungsszenario: Möchte der Nutzer zum Beispiel per Handy eine Überweisung tätigen, besucht er mobil die Seite seiner Bank, die über ein offizielles Zertifikat verfügt. Hält er seinen Personalausweis in unmittelbare Nähe des NFC-Handys, baut das Mobilfunkgerät Kontakt zum Ausweis auf.
Um sich mit der eID-Funktion des Ausweises per Internet auszuweisen, muss der Nutzer noch seine sechsstellige PIN eingeben. Da die NFC-Technologie auf wenige Zentimeter begrenzt ist, lässt sich die Kommunikation zwischen Ausweis und Handy nach Angaben des Fraunhofer SIT nicht abhören.
“Der Vorteil dieses Konzepts liegt darin, dass es sich mit den heutigen Mobilfunknetzen verwirklichen lässt. Es sind also keine Investitionen der Telefongesellschaften nötig”, so Hoffmann. Um dieses Modell massentauglich zu machen, seien aber noch technische Hürden zu überwinden. “So müssen beispielsweise noch der sogenannte Bürgerclient und die mobile eCard-API standardkonform implementiert sowie für die unterschiedlichen Handy-Plattformen angepasst werden.”