SAP habe zwar die Zusammensetzung des Vorstands geändert, über eine geplante Änderung der Strategie sei bislang jedoch nichts bekannt, hieß es von Holger Kisker, Analyst bei Forrester Research. “Kann es jedoch gut sein, den Vorstand umzubauen, aber sonst alles beim Alten zu belassen?”
Der jüngste Umbau sei lediglich die Spitze des Eisbergs, so Kisker. SAP werde sich viel tiefgehender ändern müssen, um ein führendes IT-Unternehmen zu bleiben. Kisker hat zehn Prognosen dafür formuliert, wie sich die SAP-Strategie in den kommenden Monaten entwickeln könnte.
Unter anderem sagt er weitere Veränderungen im Vorstand voraus, mit denen der Hersteller seine Technik-Kompetenz stärken werde. Zudem glaubte Kisker, dass sich SAP mit einer großen Akquisition in Märkte jenseits des Kerngeschäftes einkaufen könnte – was er selbst dem Unternehmen bereits früher nahegelegt hatte. Mit der neuen Doppelspitze aus Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe hat Kisker keine Probleme. SAP habe mit einer Doppelspitze bereits gute Erfahrungen gemacht, so der Analyst.
Der Marktforscher Experton Group sieht in der Doppelspitze dagegen eine “kurzfristige Notlösung”. SAP müsse sehr schnell eine Persönlichkeit finden, die das Unternehmen wieder zum Erfolg zurückführe, hieß es. Die Person und die Vita des neuen Leaders müssten die “neue Strategie” von SAP widerspiegeln.
Originalton Experton Group: “Und genau dort liegt das Problem! Die SAP-Strategie ist aktuell weder für Mitarbeiter noch für Kunden zweifelsfrei zu erkennen.” Im Basisgeschäft sei SAP zwar solide und erfolgreich. Innovationen scheiterten jedoch regelmäßig, die Kommunikation sei intern wie extern katastrophal. Damit sei auch “die extreme Verunsicherung auf allen Ebenen zu erklären.”
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