Warum ICQ in Deutschland so erfolgreich ist
Der Instant-Messaging-Dienst ICQ ist in Deutschland sehr erfolgreich. Warum das so ist und wieso der Dienst nur auf Windows-Rechnern angeboten wird, beantwortet Eliav Moshe, Managing Director von ICQ, im Interview mit silicon.de.
silicon.de: Was sagen Sie zu dem Rückzug Ihrer Konzern-Mutter AOL aus Deutschland?
Eliav Moshe: Wir können keine Aussagen im Namen von AOL tätigen. ICQ sieht Deutschland aber dennoch als Kernmarkt. Wir möchten hier noch weiter wachsen und werden im Laufe des Jahres in Deutschland eine Reihe neuer Produkte vorstellen.
silicon.de: Der AOL-CEO Tim Armstrong hatte im Dezember bekannt gegeben, ICQ verkaufen zu wollen. Gibt es dazu schon Neuigkeiten? Interessenten gibt es ja durchaus. Was würde sich bei einem Verkauf ändern?
Eliav Moshe: AOL äußerst sich nicht zu Gerüchten und Spekulationen und ebenso wenig tut dies ICQ.
silicon.de: ICQ funktioniert nach wie vor nur auf Windows-Rechnern! Warum ist eine Migration auf MacOS und Open-Source Betriebssysteme wie Linux, nicht möglich?
Eliav Moshe: Wir prüfen aktuell den Markt und die Bedürfnisse unserer Nutzer für solche Versionen. Sollte sich herauskristallisieren, dass ein Bedürfnis für ICQ-Versionen für andere Betriebssysteme gibt, wird ICQ in Betracht ziehen entsprechende Versionen zu entwickeln.
silicon.de: Welche Features sind für die nächste ICQ-Version geplant?
Eliav Moshe: Wir haben schon Pläne, aber da müssen Sie sich leider noch etwas gedulden, bis wir Ihnen diese mitteilen. Wir können aber dennoch sagen, dass wir unseren Nutzern gut zuhören und die Weiterentwicklung sich an ihren ständig ändernden Interessen und Wünschen orientiert.
silicon.de: Welche Unternehmensziele gibt es für dieses Jahr?
Eliav Moshe:Wir werden unseren Weg fortsetzen und ICQ 7 als Social Messaging Client mit weiteren Social-Network-Elementen ausstatten. Des Weiteren planen wir, unseren Nutzern mobile Lösungen anzubieten. Außerdem ist es unser Ziel, im Laufe des Jahres die Verbreitung von ICQ in neuen Märkten zu erhöhen.