CeBIT: Weg vom Bauchladen-Image

Eines der prominentesten Unternehmen in diesem Jahr wird wohl Google sein, die sich zum ersten Mal nach Hannover wagen. Auch für den Online-Händler Amazon ist der Messeauftritt eine Premiere. Mit Spannung wird auch der erste öffentliche Auftritt des neuen SAP-Führungsduos erwartet. Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe lenken die Geschicke des Softwareriesen erst seit drei Wochen.

Trotz der hochrangigen Besetzung der Eröffnungsgala und trotz der Lobesworte des Veranstalters Deutsche Messe, welcher die CeBIT als stärksten Marktplatz der digitalen Industrie bezeichnet, lässt das Interesse an der ITK-Messe seit längerem spürbar nach. In diesem Jahr sind auf dem riesigen Messegelände 4160 Aussteller vor Ort – 150 weniger als 2009. Die Messe ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Hallen (21, 24, 25 und 26) geschrumpft. Zwei weitere – Halle 19 und 20 – belegt SAP mit der Ausgabe 2010 seiner Kundenveranstaltung “SAP World Tour”. Dafür ist die im Vorjahr verwaiste Halle 23 wieder gefüllt. Dadurch mussten die verbliebenen Austeller und Veranstaltungen neue Plätze finden.

Die Anzahl der Besucher wird laut Einschätzung von Experten auch abnehmen. 2009 fanden nur noch 400.000 Menschen den Weg nach Hannover, so wenige wie zuletzt 1990. Dass die deutsche IT-Show um einen auf fünf Tage gekürzt wurde, dürfte nur einer der Gründe dafür sein. Viel schwerer fällt nach Ansicht von IT-Verantwortlichen ins Gewicht, dass der CeBIT ein klares Profil fehle. Deshalb geben auch viele Unternehmen verstärkt kleineren Messen den Vorzug wie der auf Unterhaltungselektronik spezialisierten “CES” in Las Vegas oder dem “Mobile World Congress” in Barcelona.


Gruppenbild mit Dame anlässlich der Eröffnungsfeier der CeBIT 2010 (von links): Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Spaniens Ministerpräsident José Zapatero und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff.
Foto: Deutsche Messe AG

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Silicon-Redaktion

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