Rosige Zeiten für Software und IT-Services

Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland entwickelt sich zu einem eigenständigen Wirtschaftsfaktor, dessen Bruttowertschöpfung und Beschäftigung sich in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln wird. Dies ist ein Ergebnis einer Studie des Karlsruher Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung ISI, die im Auftrag von Bitkom, IDS Scheer, SAP sowie der Software AG erstellt und auf der CeBIT präsentiert wurde.

Software als Motor für Innovation und Wachstum

Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche ist laut Fraunhofer ISI von hoher Dynamik und Innovationsfähigkeit geprägt: Zum einen verzeichnet die Branche eine hohe Zahl von Unternehmensgründungen und zum anderen verfügt sie über eine starke Technologie- und Forschungsorientierung. So entfallen rund 60 Prozent der Unternehmensgründungen für technologische Dienstleistungen allein auf den Software- und IT-Dienstleistungs- sowie den TK-Sektor. Trotz derzeitiger Wirtschaftskrise ist dieser Trend unverändert und stimuliert Wertschöpfung und Produktivität anderer Wirtschaftssektoren.

August-Wilhelm Scheer
August-Wilhelm Scheer
Foto: IDS Scheer

“Software und IT-Dienstleistungen sind Querschnitttechnologien und ein wichtiges strategisches Wachstumsfeld für den Industriestandort Deutschland”, sagt Bitkom-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer. “Mittlerweile hängen über die Hälfte aller Industrieprodukte mittelbar oder unmittelbar vom Einsatz von ITK-Technologien ab. So arbeiten heute außerhalb der Software- und IT-Dienstleistungsbranche bereits mehr IT-Fachkräfte als im Sektor selbst.”

Software und IT-Services lösen gesellschaftliche Herausforderungen

Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche leistet mit ihrer Innovationskraft auch einen wesentlichen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Denn Software nimmt heute bereits eine zentrale Rolle ein, in dem sie vielen bestehenden Netzen und Technologien eine “intelligente” Funktionalität hinzufügt. Die flächendeckende Versorgung mit intelligenten Netzen auf Breitbandbasis gehört ebenso dazu, wie die Sicherung der Energieversorgung, das Bewältigen des Klimawandels oder die Verbesserung der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung.

Karl-Heinz Streibich
Karl-Heinz Streibich
Bild: Software AG

“Deutschland hat im Wachstumsmarkt IT international nur Chancen bei TK und Software”, sagte Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG. “Angesichts der Bedeutung von Software für Innovationen in allen Industriebranchen und der öffentlichen Verwaltung braucht Deutschland eine eigenständige und wettbewerbsfähige Software-Industrie. Hundert Softwarefirmen mit mindestens 100 Millionen Euro Umsatz muss unser Ziel sein. Hier hilft, wenn die Politik die Softwareindustrie strategisch in der Wirtschafts- und Innovationspolitik verankert. Durch die Einrichtung eines speziellen Software-Fonds innerhalb des geplanten High-Tech-Fonds II oder durch den verstärkten Einsatz innovativer Softwareprodukte im öffentlichen Bereich werden wesentliche Zeichen gesetzt.”