Ballerspiele machen “aggro”
Nach jedem Amoklauf werden die Rufe nach einem Verbot für gewalttätige Spiele, hier salopp unter dem Begriff Ballerspiel zusammengefasst, laut. Eine neue Studie untermauert jetzt, dass solche Spiele das Aggressionspotential steigern können.
“Wir können jetzt mit höchster Wahrscheinlichkeit sagen, ungeachtet der Untersuchungsmethode, – sei sie experimentell, korrelativ oder auch in Langzeitbeobachtungen – und auch ungeachtet der getesteten Kulturen, dass man immer den gleichen Effekt beobachten kann: Die Auseinandersetzung mit gewalttätigen Video-Spielen erhöht die Wahrscheinlichkeit von aggressivem Verhalten sowohl kurz- als auch langfristig”, hält Anderson fest.
Anderson ergänzt, dass die Berieselung mit gewalttätigen Liedern, Filmen und Spielen aggressives Denken und auch aggressive Affekte verstärkt und prosoziales Verhalten mindert. Das seien vergleichsweise geringe Wirkungen, die Jugendliche nicht dazu veranlassten, sich einer Gang anzuschließen. Aber, so mahnt der Psychologe, sei es für die Eltern ein vergleichsweise einfach zu kontrollierendes Risiko. Andere Faktoren, die zu Aggressionen führen könnten, nämlich Armut oder auch genetische Disposition ließen sich weit weniger gut beherrschen. Daher müsse man sich jetzt die Frage stellen, wie können Gesellschaft und Gesetzgeber den Eltern helfen, den Kindern eine gesündere Umgebung bereit zu stellen.